Test-Tour: Seat Toledo 1,9 TDI

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Die Tatsache, dass im Mutterhaus in Wolfsburg viele leistungsstarke, aber auch sparsame Diesel-Triebwerke im Regal liegen, haben sich die Volkswagen-Töchter Seat und Škoda schon bei vielen eigenen Modellen zunutze gemacht. Zahlreiche Selbstzünder mit der VW-typischen Pumpe/Düse-Einspritzung verrichten unter den Hauben dieser Fahrzeuge ihre Arbeit. So auch bei unserem heutigen Testwagen, dem Seat Toledo 1,9 TDI.

Um das größte Lob gleich vorweg zu nehmen: Analog zum altbekannten Käfer-Werbesprüchlein früherer Jahre: Unser Toledo lief und lief und lief. 1.120 Kilometer Reichweite (zugegeben mit vorwiegend Autobahnbetrieb) mit einer einzigen Tankfüllung nötigten uns ein bewunderndes Bravo ab. Das 130 PS starke Antriebsaggregat fuhren wir im Testbetrieb mit durchschnittlich 5,2 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer, ohne dass wir dadurch an Leistung irgend etwas vermisst hätten. Denn immerhin liegt das Pumpe/Düse-Triebwerk über das gesamte Drehmoment-Band hervorragend an. Der Toledo kann schaltfaul und damit sparsam, aber auch mit mehr Arbeit am Schaltknüppel durchaus flott bewegt werden und offenbart sich dann nicht nur als Spardose, sondern auch als Spaßmacher. Immerhin sagt die Tachonadel erst bei 215 km/h Stop. In 8,9 Sekunden sprintet der Toledo 1,9 TDI nach Werksangaben von Null auf 100. Die Schaltwege sind kurz und präzise, das Fahrwerk ist zudem für eine normale Mittelklasse-Limousine erstaunlich straff ausgelegt.

Der Diesel-Toledo ist eine auch optisch gelungene, und zudem mit großzügigem Gepäckabteil ausgestattete Limousine. Immerhin schluckt der Kofferraum satte 500 Liter. Klappt man dann die Rückbank um, gibt es noch einmal 330 Liter als Draufgabe. Eine niedrige Ladekante erleichtert zudem das Be- und Entladen. Kleines optisches Schmankerl des ansonsten nicht sehr auffällig geschnittenen Fahrzeugs: Die Version mit dem 1,9-Liter-Triebwerk liegt eineinhalb Zentimeter tiefer auf der Straße als die schwächer motorisierten Versionen.

Im Interieur wird die Verbindung zum Hause Volkswagen deutlich. Jede Menge Bausteine aus dem Wolfsburger Supermarkt sind im Cockpit verbaut. Sie sind ergonomisch sehr gut angeordnet, nicht puppig und gut zu erreichen. Die Top-Ausstattung Signo kostet 21.690 Euro. Darin enthalten sind elektrisch verstellbare Ledersitze, eine Klima-Automatik, CD-Player und ein äußerst zuverlässiger Bordcomputer.

(Jürgen C. Braun)

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