Erste Erfahrungen – KIA Picanto

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Ade langweiliges Einheitsgrau. Weg von Nuancen zwischen Mausgrau und Steinmausgrau. Die Koreaner haben die Vielfalt entdeckt und bei ihrem neuen Kleinwagen Picanto tief in die Farbtöpfe gegriffen. Knallig bunt kommt der Kleine innen und außen dahergefahren und dürfte so für Aufmerksamkeit sorgen. Er wurde extra für die Ansprüche der europäischen Kundschaft entwickelt und soll ab Ende April vor allen Dingen Frauen ansprechen, die bisher die Wahl zwischen VW Lupo, Renault Twingo oder Fiat Panda hatten.

Die großen Scheinwerfer geben dem Wagen in Verbindung mit dem trapezförmigen Kühlergrill einen vorwitzigen Gesichtausdruck. Insgesamt wirkt der nur 3,50 m lange (Breite: 1,60 m, Höhe: 1,48 m) Winzling gar nicht klein, was an der gelungenen Seitenlinienführung liegt. Diese streckt optisch und lässt den Picanto länger wirken. Aber auch im Innenraum ist es den Koreanern gelungen, ein geräumiges Auto zu schaffen. Das zunächst als Viersitzer erhältliche Fahrzeug bietet erstaunlich viel Platz auf allen Plätzen. Fahrerin und Beifahrer kommen sich selbst mit langen Beinen nicht auf Knieberührung nahe und auch die Arme müssen nicht eng am Körper gehalten werden. Hinten können für Kurzstrecken durchaus Erwachsene mitfahren, ohne dass sie Blutstauungen an den unteren Extremitäten befürchten müssen. Der Einstieg ins Fond erfolgt über weit öffnende Türen, so dass die eigentliche Rückbankklientel, Kinder, einfach einsteigen und mithilfe der Isofix-Vorrichtung sicher untergebracht werden kann. Der Kofferraum ist klassenüblich winzig. Gerade mal 127 Liter oder zwei Sprudelkästen passen hinein. Für größere Einkaufstouren lässt Frau am besten die lieben Kleinen daheim und klappt die Rückbank um. Dann steht ein maximaler Laderaum von rund 870 Litern zur Verfügung. Das Interieur wirkt ansprechend und pflegeleicht. Wer keine bunten Farbkombinationen mag, nimmt die Basisversion. Die ist in den Außenfarben Rot oder Weiß gehalten und Innen grau-schwarz.

In Deutschland wird das Auto zunächst nur mit einem Motor angeboten. Das 1,1-Liter-Aggregat leistet 65 PS; ausreichend, um den Picanto im Stadtverkehr flott zu bewegen. Bei Autobahnfahrten tut sich der Motor dagegen schwer, die Richtgeschwindigkeit zu halten. (Spitze: 154 km/h). Auch kurvige Bergfahrten sind nicht sein Ding. Schalten ist dann angesagt, soll es zügig voranfahren. Der Picanto ist weder für Rennfahrschuhe noch für Bergsteigertreter gedacht. Solides Schuhwerk mit pfiffigen Details trifft seinen Charakter besser. Je nach Ausstattungsvariante und damit je nach Gewicht, fließen zwischen 4,9 und 5,2 Liter Treibstoff durch die Benzinleitungen. Die Vierstufen-Automatikversionen brauchen einen Liter mehr. Der Motor erreicht die Euro-4-Abgasnorm. Ende 2005 soll ein kleiner, sparsamer und umweltfreundlicher Dieselmotor das Angebot erweitern.

Ab 8.700 Euro steht der Picanto in der Basisversion LX in der Preisliste. Dafür gibt es serienmäßig Front- und Seitenairbags, ABS, vier Scheibenbremsen, Kopfstützen und Dreipunktgurte auf allen Plätzen. ESP gibt es auch nicht gegen Aufpreis. Warum die Servolenkung in Verbindung mit elektrischen Fensterhebern 270 Euro Aufpreis kostet, bleibt wohl ein Marketinggeheimnis. Wer Wert auf eine Klimaanlage legt, muss die EX Ausführung kaufen. Mit 10.350 Euro gehören elektrisch verstellbare Außenspiegel, 15-Zoll-Leichtmetallfelgen und zweifarbige Stoffbezüge dann zum Lieferumfang.
Die Koreaner hoffen, in diesem Jahr 7000 mehr oder weniger farbintensive Picantos an die Frau oder den Mann zu bringen. (Elfriede Munsch)

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