Nissan Navara AT32: Maßnahmenpaket von Arctic Trucks

Da haben sich zwei Hersteller als Kreativ-Partner gefunden, die einen klassischen und erfolgreichen Pickup noch besser machen. Nissans Navara weist einen 2,4-Liter-Biturbo-Diesel auf, der richtig stark ist und gottlob nicht dem "Downsizing-Wahn" zum Opfer fiel, wie es bei vielen der Konkurrenzfabrikaten zur inzwischen schlechten Gewohnheit wurde.

Weniger Hubraum, dabei die PS-Leistung erhalten, sie aber durch technische Gimmicks nebst höheren Drehzahlen und „günstigeren“ Getriebeabstufungen erkaufen. Ja, so bleibt der Navara einfach das, was er schon immer war: einer der stärksten und schnellsten Allrad-Pickups in der „Light-Truck“-Klasse.

Das neue Kürzel „AT32“ weist jedoch darauf hin, dass hier ein Partner am neuen Exklusivmodell dazu kam. Der isländische Allrad-Spezialist „Arctic Trucks“, seit seinem Start vorwiegend in Diensten von Toyota, hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, das sich sehen (und fahren) lässt. Die „32“ am Kürzel bietet einen Hinweis auf die Reifengröße, nämlich 32 Zoll, die auf relativ kleinen 17-Zoll-Felgen aufgezogen werden. Damit sieht der Geländegänger noch immer recht „normal“ aus und fährt sich auch so. Weitere Reifengrößen auf Wunsch: 38 oder gar 40 Zoll. Das sind dann die ganz mächtigen Schlappen, wie man sie aus Island kennt, um Flüsse zu durchqueren und Gletscher zu bezwingen. Die AT-Männer bevorzugen dann die Riesenpneus von Dick Cepek.

Aber schon der 32-Zöller von NOKIAN hat eine Besonderheit: zwei Ventile pro Rad. Das eine dient dem schnellen Luftablassen bei abrupten Unterschieden des Fahruntergrundes, das zweite dem schonenden und präzisen Wiederauffüllen mittels externem oder gar Bordkompressor. Mit den 32er Gummis und einer dezenten mechanischen Höherlegung kommt dann der Navara AT32 auf angenehme etwa 26 Zentimeter Luftfreiheit unterm Kiel. Die Großpneus werden von dezenten Kotflügelverbreiterungen eingerahmt. Nissan Europa baut diesen Pickup in Barcelona/Spanien, wo auch die Geschwister-Modelle von Renault „Alaskan“ und von Mercedes „X-Klasse“ entstehen – auf der technischen Basis des Navara.

Das Nissan-Sondermodell AT32 weist aber noch weitere technische Feinkostbereiche auf: Für den groben Einsatz in der Natur ist ein durchgehender Aluminiumschutz angebracht, der Motor, Primär- und Untersetzungsgetriebe gegen harte Einschläge schützt. Ein speziell entwickeltes Bilstein-Fahrwerk für die Vorder- und Hinterläufe ist den anderen Fahrwerksmodifikationen angepasst. Eine elektronisch angesteuerte zusätzliche Sperre für das vordere Differenzial (die Hinterachse hat eine eigene mechanische Sperre) sorgt für stabilen Vortrieb im schweren Geläuf. Die sogenannte „N-Guard“-Modellbezeichnung für diese Baureihe hat aber noch weitere gute Geister an Bord: einen Berganfahr-Assistenten, ein intelligentes Notbremssystem und einen Rundumsicht-Monitor. Der Basis-Navara AT32 liegt bei knapp über 49.000 Euro, die reinen Arctic-Trucks-Umbauten addieren sich nochmals um gute 6.000 Euro. Wer bereit ist, das auszugeben, bekommt einen optimal präparierten Allrad-Geländegänger für alle Lagen. Eine Limitierung dieser Modellreihe ist jedoch angestrebt.

Quelle: JOHNTIM/HS/Greifenthal

Fotos: Nissan Europe

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