Schöpfer des BMW 507 feiert 90. Geburtstag

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Der Schöpfer eines legendären Autos feiert Geburtstag: Albrecht Graf von Goertz, Designer des BMW 507 Sportwagens von 1955, wird am morgigen Montag 90 Jahre alt. Am 12. Januar 1914 kam er als zweiter Sohn eines alten deutschen Adelsgeschlechtes zur Welt. Gemeinsam mit zwei Geschwistern wuchs Albrecht auf dem elterlichen Landgut bei Brunkensen in Niedersachsen, etwa 40 Kilometer südlich von Hannover, auf. Im Alter von fünf oder sechs Jahren entdeckte er eine Leidenschaft, die ihn sein weiteres Leben lang nie mehr los lies: Autos. Er begann sie zu zeichnen, ein paar dieser Entwürfe hat Albrecht Graf Goertz übrigens heute noch.

Nach Besuch einer Anzahl von Schulen begann der jugendliche Graf 1933 eine Lehre bei der Deutschen Bank in Hamburg und wechselte nach eineinhalb Jahren zur Londoner Privatbank Helbert Wagg & Co. Doch seine Aussichten in Europa waren auf lange Sicht nicht sehr rosig. 1935 beantragte Goertz in der amerikanischen Botschaft am Grosvenor Square ein Einreisevisum in die USA. Im Herbst 1936 verließ er Europa in Richtung USA.

Ein entfernter Verwandter griff ihm anfangs in New York unter die Arme. Sein ruheloser Geist trieb den jungen Grafen aber bald Richtung Süden und nach Los Angeles. Goertz arbeitete als Autowäscher, in einer Fabrik für Flugzeugmotoren und bei einem Flugservice. Mit großem Interesse verfolgte der Autonarr die aufkeimende Hot Rod Ära und ergriff die Gelegenheit beim Schopf: Goertz mietete 1938 am Rodeo Drive eine Garage mit Ausstellungsraum und begann Ford A und B Modelle zu tunen. Und er baute sein erstes eigenes Auto: Auf dem Chassis eines Mercury entstand der schwungvolle Paragon, ein zweitüriges Coupé mit verkleideten Hinterrädern und eigenwilligen hinteren Seitenfenstern. Irgendwie schaffte es Goertz sogar, dass der Wagen 1939 auf der Weltausstellung in San Francisco zu sehen war.

Bis 1953 arbeitete der Graf bei insgesamt drei namhaften Designern und stellte sich dann in New York auf eigene Füße. Er lernte Max Hoffmann, den Generalimporteur von BMW in Amerika kennen. Der wusste von den Münchner Plänen, einen großen Sportwagen zu bauen und ermunterte ihn, mit BMW Kontakt aufzunehmen. Goertz skizzierte ein Auto und bekam den Auftrag. In knapp 18 Monaten stellte er den BMW 507 auf die Räder, der 1955 im New Yorker Waldorf-Astoria Weltpremiere feierte. Parallel dazu entwarf Goertz einen eleganten Reisewagen als Coupé und Cabriolet: Den BMW 503. Der Viersitzer debütierte gemeinsam mit dem BMW 507 auf der IAA 1955, wo die Luxusautomobile aus bayerischer Produktion für großes Aufsehen sorgten.

Für Albrecht Graf Goertz bedeuteten diese Entwürfe den Durchbruch. Sportwagen tragen seine Handschrift ebenso wie Alltagsgegenstände, Schmuck und Möbel. Bis heute sind dem Grafen die Liebe zum Autodesign und sein unruhiger Geist geblieben: Ich war immer neugierig und habe Länder gesucht, wo ich wusste: hier gibt's ne Möglichkeit, ich kann mich nicht beklagen.

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