Kia Motors baut seine Präsenz in der deutschen Bundeshauptstadt signifikant aus: Die Unternehmensgruppe Dinnebier (Ford und Opel) wird die Palette des südkoreanischen Autoherstellers als neue Hauptmarke im Raum Berlin vertreiben. Das Familienunternehmen wird mit Kia an zehn Standorten präsent sein. Die acht Berliner Autohäuser sichern künftig die Präsenz im Stadtgebiet. Zwei weitere Geschäfte in Pritzwalk (Brandenburg) und Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) komplettieren den Deal. Damit avanciert die Gruppe zu einem der größten Kia-Händler Deutschlands.
Die bisherige Kia-Niederlassung in Berlin-Marienfelde fungiert künftig als Dinnebier-Zentrale des südkoreanischen Herstellers. Die Autohaus-Gruppe hat im Rahmen eines Betriebsübergang das Unternehmen übernommen. Prunkstück des Komplexes ist der lichtdurchflutete, 2.000 Quadratmeter große Ausstellungsraum. Erstes Highlight im neuen Ambiente: der neue Kia Picanto, der sein Deutschland-Debüt feierte.
Martin van Vugt, Geschäftsführer von Kia Motors Deutschland, und vor wenigen Monaten in selber Funktion bei Mitsubishi Motors Deutschland tätig, will mit einem neuen Produktprogramm im wichtigsten europäischen Markt die Konkurrenz abhängen. Im Jahr 2016 sollen im Abendland satte 450.000 Exemplare an den Mann oder an die Frau gebracht werden. In Deutschland wollen die Südkoreaner dann exakt 100.001 Einheiten vermarkten. Hehre Ziele: 2010 verkaufte Kia zwischen Flensburg und Landshut rund 37.000 Fahrzeuge. Punkten wollen die Asiaten auch mit der Qualität ihrer Autos. Die in Europa entwickelten und produzierten Fahrzeuge besitzen eine 7-Jahre-Herstellergarantie, die seit Anfang 2010 europaweit für alle Neuzulassungen gilt.
Uwe Dinnebier gründete 1987 mit zwei Angestellten sein heutiges Auto-Imperium. Zur Gruppe gehören gegenwärtig 26 Autohäuser. Rund 700 Beschäftigte erwirtschafteten im vergangenen Jahr 132 Millionen Euro. Das Unternehmen agiert vor allem in Berlin und dem Umland. Laut Dinnebier verkaufte das Unternehmen 2010 rund 6.000 Neu- und 2.000 Gebrauchtwagen. Mit dem neuen Kia-Arrangement will Dinnebier im laufenden Jahr 800 Neuwagen vermarkten (zu Kia-Niederlassungszeiten waren es 500 Exemplare). In drei Jahren will der leidenschaftliche Unternehmer Dinnebier insgesamt 3.000 Kia-Fahrzeuge verkaufen.
Anfang 2010 übernahm die Dinnebier-Gruppe sieben Opel-Standorte der insolventen MAG-Gruppe im Raum Berlin. Mit Jaguar und Land Rover ist die Gruppe im Premium-Segment vertreten, vor knapp zwei Jahren wurde am Prachtboulevard Kurfürstendamm ein repräsentativer Komplex eröffnet.
Text und Fotos: Erwin Halentz