Ereignisreicher Auftakt für Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard in der Deutschen Rallyemeisterschaft: Beim ersten Lauf zur DRM-Saison 2011, der „Wikinger-Rallye“ in Schleswig-Holstein, setzte der „Grand-Slam-Sieger“ der Ausdauerrennen am vergangenen Wochenende trotz etlicher Probleme an seinem Porsche 911 GT3 eine richtige Duftmarke. Damit unterstrich er seinen persönlichen Anspruch, bei den DRM-Läufen, die er in diesem Jahr bestreitet, in der Endabrechnung ganz mit vorn dabei zu sein.
Bei seiner Premiere in der DRM entriss der Rundstrecken-Profi aus dem Saarland, der auch in diesem Jahr wieder im Porsche auf die Unterstützung der KÜS vertrauen darf, mit seinem Beifahrer Marco Glasen (Freisen) „Wikinger“-Gesamtsieger Felix Herbold (Ismaning, Ford Fiesta S2000) im Porsche 911 GT3 auf der letzen Wertungsprüfung die Bestzeit. In allen anderen Prüfungen hatte Herbold die Nase vorn gehabt.
Die Deutsche Rallyemeisterschaft umfasst in diesem Jahr insgesamt fünf Läufe. Während die traditionsreiche Eifel-Rallye sich aus der DRM verabschiedet hat und stattdessen in diesem Jahr ganz auf die Historic-Karte setzt, kommt die „ADAC Saar-Pfalz Westrich Rallye“ rund um das saarländische Bosen am ersten Mai-Wochenende neu hinzu. Darüber hinaus gehen die DRM-Teilnehmer auch beim deutschen WM-Lauf rund um Trier im August dieses Jahres in zwei Tageswertungen an den Start.
Le-Mans-Sieger Timo Bernhard, der in den vergangenen Jahren sein Herz für den Rallyesport immer wieder bei regionalen Veranstaltungen entdeckt hatte, musste bei seiner DRM-Premiere die erste Etappe am Freitag schon auf der vierten Prüfung vorzeitig beenden, weil der Keilriemen zur Wasserpumpe gerissen war. Die daraus resultierende Strafzeit warf den Porsche-Werkspiloten in der Gesamtwertung zunächst einmal weit zurück. Doch davon ließ sich der erfahrene Rundstreckenprofi nicht beeindrucken.
Wie schon beim Shake down einen Tag vor der „Wikinger“, wo er mit einem defekten Anlasser Pech hatte, sorgte sein Team auch in diesem Fall für schnelle und fachgerechte Reparatur. Am zweiten Rallyetag kämpfte sich der Saarländer mit Top-fünf-Zeiten auf den anspruchsvollen Wertungsprüfungen wieder beharrlich nach vorne, bis ihm schließlich in der letzten Wertungsprüfung seine erste Gesamtbestzeit in der Deutschen Rallyemeisterschaft gelang.
Nach der Auftaktveranstaltung der neuen nationalen Rallyesaison gab sich der Werksprofi nach seinem Ausflug in den Rallyesport entsprechend aufgeräumt, wenngleich auch nicht alles nach Wunsch verlaufen war. „Diese Bestzeit am zweiten Tag der Rallye wollte ich unbedingt haben. Beim ersten Durchgang der Prüfung bin ich kurz vor dem Ziel noch leicht rausgerutscht. Aber für mein Team, das hier unter schwierigen Umständen einen so tollen Job gemacht hat, wollte ich einfach diese Belohnung. Es hat dann im zweiten Anlauf schließlich geklappt, obwohl ich mir auf den letzten Metern noch einen Plattfuß vorne rechts eingefahren habe“, lautete das Resümèe des motorsportlichen „Fremdgängers“ auf die Rallyepiste.
\x09Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Oliver Kleinz
