Der Ford Explorer gehört zu den US-amerikanischen Urgesteinen im 4×4-Bereich. Fünf Generationen hat er bereits aufzuweisen und ist – ganz simpel ausgedrückt – der Marktrenner jenseits des Teiches und auch in vielen anderen Ländern. Dass die deutsche Ford-Zentrale in Köln diesen Luxus-Liner nicht auf dem deutschen Markt anbietet, sondern diesen, wenngleich nicht allzu großen Markt der Konkurrenz überlässt, ist eigentlich kaum zu verstehen. Immerhin tummeln sich hierzulande auch andere dieser Größenordnung.
Das neue Modell Ford Explorer 2011 steckt nicht nur im neuen, attraktiven Außenkleid, sondern hat sich auch antriebsseitig auf das neue Jahrzehnt eingerichtet. Da wäre vor allem die neue Motorengeneration zu nennen. Star im Angebot ist natürlich der aktuelle 3,5-Liter TiVCT-Benziner, der mit beachtlichen 294 PS und einem Drehmoment von 345 Newtonmetern die nicht gerade leichte Fuhre vehement nach vorne treibt. Der vom Importeur Geiger-Cars aus München angegebene Verbrauch von nur 9,41 Litern auf 100 km Autobahnstrecke kann in der harten Realität des Alltags durchaus auch auf 12 Liter steigen und in der Stadt darf nochmals ein Zuschlag einkalkuliert werden. Für ein Gefährt dieser Größenordnung zwar akzeptabel, aber insgesamt doch etwas hoch, meinen wir.
Wer es eine Nummer dezenter haben möchte, ist mit dem ebenfalls brandneuen 2,0-Liter Triebwerk 4×4 Base bestens bedient, das immerhin dem Eco-Boost-Turbo-Kraftwerk 240 straffe Pferdchen entlockt. Eine 6-Gang-Automatik ist Serie, Amerikaner mögen manuelle Schaltwege nicht gerne. Sie arbeitet und harmoniert mit den Motoren sehr homogen zusammen. Und ab 39.900 Euro darf man bereits Besitzer der neuen Explorer-Generation sein. Geiger Cars gibt 2 Jahre Garantie und bis 120.000 Kilometer Laufleistung in dieser Zeit. Da könnte man gelegentlich noch ein Jährchen dranhängen, bei gleicher Laufleistung, um mit Importen aus Fernost auf Augenhöhe zu sein. Auch im Wohnzimmer, diesen Namen darf der Passagierraum durchaus tragen, geht es sicher und hochkomfortabel zu. Die verarbeiteten Materialien strahlen Wertanmutung aus, die Verarbeitung ist sauber und proper. Vielleicht könnte man gelegentlich sämtliche Bedienhebelchen, Schalter, Schieber und Knöpfe noch ein wenig mehr konzentrieren, aber große Unsicherheiten kommen im Armaturenträger nicht auf. Das Fahrwerk ist – Amerika-typisch – nicht ganz so straff, wie es die Europäer zu bevorzugen behaupten, aber sicher, sanft und komfortabel. 9 Farben stehen zur Auswahl, zwei Stoff- und 3 Ledervarianten, eine Menge Infotainment und vor allem ein Terrain Management System, das über einfachen Drehschalter Fahrwerk und Leistung an unterschiedliche Fahruntergründe adaptiert. Da hat wohl das von Land Rover entwickelte Terrain-Response-System etwas Pate gestanden. Hauptsache, es funktioniert.
Bilanz: Zu einem wahrlich anständigen Preis wird da vom Importeur aus München ein neues Gesicht in der Menge angeboten, das durchaus das Zeug hat, Liebhaber dieser Fahrzeug-Spezies auf seine Seite zu ziehen.
Text: CineMot/Frank Nüssel
Foto: Importeur