Erste Erfahrungen: Opel Corsa Facelift 2011

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Was verbindet den Eurovision Song Contest, früher mal Grand Prix Eurovision genannt und den Autobauer Opel? Richtig, eine junge deutsche Frau, die im Mai vergangenen Jahres wie ein Blitz aus dem ansonsten eher düster grauen deutschen Schlagerhimmel einschlug. Lena Mayer-Landrut, der Einfachheit seit jenen stürmischen Träller-Tagen nur noch „Lena“ genannt, ist nicht nur Gewinnerin besagten namhaften Wettbewerbs und damit auch „Titelverteidigerin“ in diesem Jahr, sondern auch Markenbotschafterin des Hauses Opel. Lena und der neue Corsa: Da baut Opel eine geschickte Marketing-Kampagne auf, die jetzt erst so richtig greifen soll. Unser deutsches Schlagersternchen aus Hannover bringt in diesen Tagen eine neue CD heraus und Opel passend dazu einen Corsa, der (noch) jugendlicher, frischer, begehrenswerter und sportlicher daher kommt. Ein Auto eben (nicht nur, aber größtenteils) für junge Leute beiderlei Geschlechts.

Deshalb kommt die neue Farbpalette des überarbeiteten Kompaktwagens, mit dem die Rüsselsheimer in diesen Tagen an den Start gehen, auch wie ein ziemlicher Malkasten („Color Line“) daher. 15 verschiedene Farben stehen zur Wahl, bis hin zum grellgelb und froschgrün mit breiten Streifen. Abgestimmt auf die Farbe der Streifen sind auch die 17-Zoll-Räder und das Außenspiegelgehäuse. Was in der Summe wohl signalisieren soll: Aufgepasst, jetzt kommt der neue Corsa.

Und natürlich auch eine ganz besondere Edition die sich nach dem Namen des Lena-Erfolgshits aus dem vergangenen Jahr „Corsa Satellite“ nennt. Was so neu nicht ist, denn schon vor mehr als 20 Jahren gab es in Anlehnung an die damalige Opel-Botschafterin Fräulein Graf aus dem badischen Brühl einen „Corsa Steffi“. Ob Lena ebenso lange erfolgreiche Liedchen trällert wie Steffi Asse servierte und Grand-Slam-Turniere gewann, ist vorerst allerdings eine ungelöste Frage.

Im vergangenen Jahr wurde das Erfolgsmodell aus dem Hause Opel (über elf Millionen verkaufte Autos in Europa seit 1982 in vier Generationswechseln) „unter dem Blech“ auf Vordermann gebracht. Neue Motoren und umfangreiche Änderungen am Fahrwerk standen damals bei dem kleinen Kompakten an. Jetzt ging es vor allem an die Optik. Das heißt, dass sich der neue Corsa jetzt stärker in die Formensprache der gesamten Opel-Baureihe einreiht und dynamischer und sportlicher wirkt. Die Frontscheinwerfer blitzen jetzt aus einer fast schon aggressiv zu nennenden Adleraugen-Optik. Auch die flügelförmigen Tagfahrleuchten, die erstmals im Mittelklasse-Fahrzeug Insignia eingeführt wurden, werden im Corsa verbaut. Hinzu kommen neue Nebelscheinwerfer unter einer flügelförmigen Chrom-Einfassung. Vervollständigt wurde die optische Blutauffrischung durch sechs neue Leichtmetallräder und einen größeren, dreidimensionalen Opel-Blitz an der Heckklappe. Gleichzeitig wurde mit einem neuen Infotainment-System (was soviel wie Informationen und Unterhaltung gleichzeitig bedeutet) ganz genau auf die mobile Handy- und Facebook-Generation gezielt. Wer mit seinen Freundinnen und Freunden in der „Community“ chattet oder durch das Netz „twittert“, der braucht ein standesgemäßes Auto, das cool und attraktiv, aber gleichzeitig auch sicher, sparsam und technisch auf dem neuesten Stand ist. „Touch & Connect“ nennt sich das System. Eine Aufforderung aus dem Englischen, die jedenfalls nicht für Markenbotschafterin Lena, sondern ausschließlich für das neue Corsa-System gilt, das Vergnügen und Nachrichtenfluss gleichermaßen liefern soll. Der CD-Player mit Doppeltuner ist MP3/WMA-fähig. Damit kann Musik aus dem Mobilgerät über das Soundsystem abgespielt werden. Gleichzeitig wird der Titel im Display angezeigt. iPhone und i-Pod können mittels USB-Sticks angeschlossen werden.

Auch im Innenraum haben die Opel-Designer Hand angelegt. So erhielt das Armaturenbrett eine neue Oberfläche, die sich angenehmer anfühlt. Auch hier lässt Lena grüßen: Denn im Unterschied zum konventionellen Interieur in Anthrazit-Farben lässt sich beim neuen Volumenmodell Corsa „Satellite“ der Innenraum durch „Terracotta“ individualisieren. Wenn es sein muss, auch mit einer speziellen Veredlungs-Technik, einer schmutzabweisenden Verarbeitung der Sitze mit Nanopartikeln.

Schließlich gibt es doch noch etwas aus der Technik-Schublade zu berichten: Ein neues Triebwerk ist nämlich beim Relaunch auch heraus gesprungen. Der 1,3-Liter-Diesel wird mit einem von Opel eigens entwickelten Start/Stop-System angeboten, das vor jeder Aktivierung einen selbständigen Check aller relevanten technischen Funktionen durchführt. Der Motor hat laut Opel einen Normverbrauch von gerade noch 3,5 Litern Diesel auf 100 Kilometer. Der 95 PS starke 1.3 CDTI Ecoflex stößt nur noch 94 Gramm CO2 pro Kilometer aus.In diesem Jahr will Opel insgesamt 65.000 „aufgefrischte“ Corsa verkaufen. Fazit: Wenn die kleine Tonleiter-Maus aus Hannover sich hören lassen kann, dann können sich die neuen Corsa-Modelle allemal sehen lassen.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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