Weihnachtspostämter wieder „am Netz“

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Es ist schwer zu glauben, aber wahr: Kinder und natürlich auch Erwachsene können wieder ihre Wunschzettel an den Weihnachtsmann schicken. Im brandenburgischen Himmelpfort arbeitet die einzige Weihnachtspostfiliale in Ostdeutschland bereits auf Hochtouren. Gemeinsam mit seinen fleißigen Helfern beantwortet der Weihnachtsmann bis zum Fest Briefe von Kindern aus aller Welt. Im vergangenen Jahr gingen vom 500-Einwohner-Ort mehr als 280.000 Sendungen in rund 80 Länder auf die Reise. So nach China, Japan, Russland, Algerien, Pakistan, Taiwan und Südafrika. Sie wurden in 16 Sprachen beantwortet. Die Deutsche Post rechnet auch in diesem Jahr in Himmelpfort mit einem ähnlichen Aufkommen. Bundesweit gibt es nach Postangaben sieben Weihnachtspostfilialen: Engelskirchen in Nordrhein-Westfalen, Himmelstadt in Bayern, in Niedersachsen Himmelpforten, Himmelsthür und Nikolausdorf sowie St. Nikolaus im Saarland.Für Hunderttausende Kinder in aller Welt lautet die weihnachtliche Wunschzettel-Adresse wieder: Weihnachtsmann in 16798 Himmelpfort (Oberhavel). Wer sehnsüchtig Antwort erwartet, muss unbedingt seinen Absender leserlich mitschicken. Fehlt er, ist selbst der Weihnachtsmann mit seinem Latein am Ende. Jährlich können etliche Briefe deshalb nicht beantwortet werden, sagt Post-Pressesprecher Rolf Schulz

Der Weihnachtsmann öffnet dort bis zum 24. Dezember sein Büro. Dieses Mal ist er traditionell mobil: Mit einem Zustellfahrzeug, das bei der Deutschen Post bundesweit von Postboten für den Transport von Briefen und Paketen genutzt wird. Auch der Weihnachtsmann ist beim Klimaschutz Vorbild und verwendet für die Antwortbriefe Recyclingpapier. Für das umweltfreundliche Verschicken nutzt er das Klimaschutzprogramm GOGREEN der Deutschen Post, mit dem CO2-Belastungen, die beim Transport und der Bearbeitung entlang der Logistikkette entstehen, ermittelt und durch Ausgleichs-Maßnahmen kompensiert werden.

In der geschmückten Himmelpforter Schreibstube beantworten auch die helfenden Engel die Briefe – und das bereits seit 26 Jahren. Der Weihnachtsmann war im vergangenen Jahr nicht untätig, lernte eine weitere Sprache und kam jetzt auch auf Griechisch kommunizieren. Wer dem Bärtigen bis Mitte Dezember schreibt, erhält noch vor Heiligabend den Antwortbrief mit der Weihnachtsbriefmarke und einer kleinen Überraschung.

Aber Kinder in der ganzen Welt freuen sich nicht nur über Post vom Weihnachtsmann, sondern wünschen sich natürlich auch Spielzeug und schreiben daher Wunschzettel. Sie hoffen auf schöne Geschenke, auf MP3-Player oder Computerspiele. Viele bitten um Frieden und Gesundheit. Manche Mädchen und Jungen schicken kleine Kunstwerke: Fantasievoll gemalte und mit Bildchen gestaltete bunte Collagen, akribisch sauber und fehlerfrei geschriebene Texte und sogar kleine Gedichte.

Nicht alles ist lustig und spaßig, erzählt der Weihnachtsmann. Manchmal ist ein Familienmitglied schwer krank oder das Kind muss das Fest nur mit Mutter oder Vater feiern, weil die Eltern getrennt leben. Oder das Kleine lebt in einem Heim. In seiner Antwort geht er auf die besondere Situation ein und schenkt trotzdem Frohsinn.

Hunderte Kinder aus der ganzen Welt konnten es gar nicht abwarten und schickten dem Weihnachtsmann in Himmelpfort schon im Sommer ihre Wünsche. Das geht natürlich auch. Sie bekommen mehrere Wochen vor dem Fest Post vom Bärtigem. Ob das jedoch immer so gut ist, weiß niemand. Denn diese Kinder legen sich mit ihren Wünschen frühzeitig fest. Der Weihnachtsmann ist schon flexibel, aber eventuelle kurzfristige Wunsch-Änderungen sind dann auch für ihn kaum möglich.

Im Vorjahr beantwortete der Himmelpforter Weihnachtsmann 11.000 Briefe aus dem Ausland.

Text: Erwin Halentz, Fotos: Deutsche Post/Erwin Halentz

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