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Das wollen die Bayern nicht auf sich sitzen lassen: Kaum hat Mercedes den SLS am Start, spricht die Sportwagenwelt nur noch vom neuen Flügeltürer. Eben noch der deutsche Spitzensportler schlechthin, ist der Audi R8 plötzlich fast schon abgemeldet und in die zweite Liga zurückgefallen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, legt die Quattro GmbH jetzt noch einmal nach und bringt eine besonders potente Version des Boliden an den Start: R8 GT heißt das neue Top-Modell der Baureihe, dessen Auslieferung in diesen Tagen beginnt. Obwohl mit 193.000 Euro fast ein Viertel teurer als das konventionelle Coupé mit V10-Motor, ist der GT vom Start weg ein Bestseller: Kaum waren die Bestellformulare geöffnet, waren alle 333 angekündigten Exemplare bereits verkauft.

Aus gutem Grund. Denn viel mehr Spaß auf der Straße kann man in keinem anderen Audi haben. Der ohnehin schon messerscharfe R8 wird als GT zum rasenden Präzisionswerkzeug. Er fährt durch Kurven wie auf Schienen, lässt sich mit gleicher Bestimmtheit lenken wie ein Slotcar, bremst mit der Kraft eines Rennwagens und ist vor allem ungeheuer schnell: Während das automatisierte Getriebe die sechs Gänge gerne mal ein bisschen länger stehen lässt und der Drehzahlmesser freudig über die 8000er Marke tänzelt, schießt der R8 von dannen, als wäre er vom Katapult geschossen. Wer in 3,6 Sekunden auf Tempo 100 sprinten und eine Spitze von 320 km/h erreicht, für den wird auch die kürzeste Gerade zur Döttinger Höhe. Wo andere noch aus der Kurve heraus beschleunigen, bremst der R8 GT deshalb schon wieder ein – und zwar zwei Kurven weiter.

Möglich wird das mit einem ganz speziellen Krafttraining: Denn Pate bei der Entwicklung stand neben dem konventionellen R8 auch der R8 LMS, mit dem die Bayern bei den internationalen Langstreckenrennen in Serie siegen. Deshalb haben die Bayern nicht nur weitere 35 PS und noch einmal 10 Nm aus dem Motor geholt und den 5,2 Liter großen Benzindirekteinspritzer so auf stolze 412 kW/560 PS und 540 Nm gebracht. Sondern vor allem hat der R8 gehörig abgespeckt. Dank seiner Aluminiumkonstruktion ohnehin schon ein Leichtgewicht, hat das Coupé mit viel Kohlefaser in der Karosserie und im Interieur, Leichtbausitzen, dünneren Scheiben und einem Spezialteppich noch einmal 100 Kilogramm verloren. Das kann man in jeder Kurve spüren.

Zwar ist der sportlichste R8 in der Boxengasse besser aufgehoben ist als daheim in der Tiefgarage, und sein liebstes Revier ist, wenn schon nicht die Rennstrecke, dann zumindest die Landstraße. Doch wahrt der Wagen eine überraschend hohe Alltagstauglichkeit: Es gibt noch immer Radio- und Klimaanlage, man kann auch in den Rennschalen noch halbwegs bequem sitzen, und für das tiefergelegte Gewindefahrwerk haben die Ingenieure einen gewissen Restkomfort gerettet. Natürlich gibt es komfortablere Autos als den R8 GT. Aber wo man bei anderen Supersportwagen schon nach einer Stunde mit schmerzendem Rücken aussteigt, ist im R8 GT auch eine Tagesfahrt keine Strafe.

Vergleichsweise dezent ist das modifizierte Design des bayerischen Boliden. Natürlich duckt sich der Wagen einen Zentimeter tiefer auf die Straße und hat eine dünne Karbonlippe unter dem Frontspoiler. Und Kenner sehen auf den ersten Blick die Farbnuancen im Kühlergrill. Doch wenn der GT durchs Blickfeld wischt, ist es allenfalls der kleine, feststehende Spoiler, an dem man ihn zweifelsfrei erkennen kann. Doch auf schnöden Tand und billige Äußerlichkeiten kann Audi bei diesem Auto getrost verzichten: Sobald der Motor röhrt und der stärkste R8 mit Straßenzulassung davonschießt, ist jede Verwechslungsgefahr ausgeschlossen.

Text: Spot Press Services/Benjamin Bessinger/
Fotos: Audi

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