Im BMW Werk Landshut produziert ab 2010 die weltweit erste emissionsfreie Gießerei mit formgebenden Sandkernen. Hierfür stellt die Leichtmetallgießerei des BMW Werks die Fertigung von Sandkernen in der Kokillengießerei um: Statt herkömmlicher, organischer Bindemittel kommen künftig besonders umweltschonende, anorganische Bindemittel zum Einsatz. Diese geben nahezu keine umweltbelastenden Emissionen mehr ab. Mit dem innovativen Fertigungsverfahren erzielt die Leichtmetallgießerei eine Reduktion der Emissionen aus Verbrennungsrückständen um 98 Prozent. Die bislang zur Reinigung der Abluft notwendigen Anlagen wird das BMW Werk bis 2010 vollständig abschalten.
Pro Jahr fertigen die rund 1.300 Mitarbeitern der Landshuter Leichtmetallgießerei derzeit rund 1,8 Millionen Guss-Komponenten aus Aluminium und Magnesium mit einem Gesamtgewicht von 45.000 Tonnen. Zum Produktionsumfang zählen Motorkomponenten wie Zylinderköpfe oder Kurbelgehäuse, aber auch Strukturbauteile und Fahrwerksteile wie zum Beispiel Federbeinstützen, Heckklappenrahmen, Gussecken oder Gussknoten für die Vorder- und Hinterachse.
Etwa die Hälfte der Guss-Komponenten werden im Kokillengießverfahren mit Hilfe so genannter Sandkerne gegossen. Anorganische Sandkerne setzt die BMW Group nach einer ersten Pilotphase jetzt weltweit erstmalig im Rahmen einer Großserienfertigung für alle Motorkernbauteile ein. Die hierfür genutzten anorganischen Bindemittel basieren auf wasserlöslichen Alkalisilikaten (d.h. in Wasser gelöstem Quarzsand) und sind deshalb besonders ressourcenschonend.
Quelle: BMW