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For A Friend: The Best Of Bronski Beat, The Communards & Jimmy Somerville. (Demon/Music Club)

Wenn jemand in Texten laut und deutlich seine Meinung kundtut, die auch noch begründet, sich von keinem aktuellen Trend vereinnahmen lässt und dazu seine äußere Erscheinung keinem Modetrend und erst recht keiner Modeberatung unterwirft, dann ist das ein Liedermacher oder eine Liedermacherin. Oft, ja, aber nicht immer. Es kam schon vor, dass jemand mit einem solchen Konzept über Jahre hinweg in keiner Disco fehlen durfte.

Das war Jimmy Somerville, gebürtiger Glasgower, Jahrgang 1961. Seine ersten großen Erfolge hatte er mit der Formation Bronski Beat, und die fielen genau in die Zeit, als in Großbritannien die Unzufriedenheit mit der Regierung stetig zunahm – und die Premierministerin hieß damals Margaret Thatcher, auch Eiserne Lady genannt. Aus der Bronski-Beat-Ära hält sich bis heute der Smalltown Boy als Evergreen.

Danach tat er sich Jimmy Somerville mit Richard Coles zusammen. Beide nannten sich Communards und liehen sich bei Thelma Houston und Gloria Gaynor zwei bekannte Songs. Denen gab Somervilles extrem helle Stimme einen ganz neuen Touch. Bis heute werden Don't Leave Me This Way und Never Can Say Goodbye deshalb auch in einem Atemzug mit Somerville und Coles alias Communards genannt

Als Solist hatte Jimmy Somerville noch einige Achtungserfolge, heute meldet er sich nur noch sporadisch mit Veröffentlichungen zurück. Richard Coles hat der Pop-Musik nahezu völlig den Rücken gekehrt. Trotzdem klingt das, was der sperrige Schotte aufgenommen hat (egal, mit wem) bis heute kein bisschen angestaubt.

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