Erste Erfahrungen: Opel Insignia Grand Sports Tourer

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In den ersten beiden Monaten dieses Jahres bestellten bereits 75.000 Kunden eine Opel Insignia Limousine. Der Sports Tourer genannte Kombi dürfte den Bestelleingang weiter antreiben, entscheiden sich doch in vielen Märkten traditionell die meisten Käufer für diese praktische Variante.

Die Werker in Rüsselsheim mögen den Insignia. Das neue Modell beschert ihnen mitten in der Autokrise Sonderschichten. Und weiterhin erfreulich für Opel und die Mitarbeiter: Die Kunden, die schon bislang einen Insignia geordert habe, bestellten überdurchschnittlich häufig hochwertige Ausstattungspakete und Optionen.

Pünktlich zum Frühlingsanfang erweitert Opel mit dem Sports Tourer die Baureihe. Der neue Namenszusatz ersetzt die bisherige Bezeichnung Caravan und soll die Lastenträger der Marke schon nominell ein wenig mehr in die Lifestyle-Ecke ziehen. Da passt der schicke Kombi durchaus hin, schließlich ist dem Design-Team um Mark Adams ein höchst gefälliges Auto gelungen. Die bislang üblichen 70 Prozent Anteil am Modellmix wird wohl auch der Neue erreichen.

Der Sports Tourer entspricht technisch der Limousine, aber er streckt sich um acht Zentimeter auf eine stolze Gesamtlänge von 4,91 Metern. Der zusätzliche Platz kommt dem Gepäck zu Gute. Für den Transport von familienüblichen Reiseutensilien oder Trendsportgeräten stehen 540 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung. Damit übertrifft er seinen als Lademeister gelobten Vorgänger um glatte zehn Liter. Insgesamt fasst das Gepäckteil bei umgeklappten Rücksitzen 1.530 Liter. Sperrige Kartons vom Besuch in trendigen Möbelhäusern oder angesagten Baumärkten dürfen bis zu 1,91 Meter lang sein. Auf Praxistauglichkeit wurde bei der Entwicklung großen Wert gelegt. Durch die sehr weit herumgezogene Heckklappe lässt sich der Gepäckraum leicht beladen. Für die Sicherung des Transportguts und damit für die Sicherheit der Insassen bietet Opel das Flex-Organizer System zur Befestigung loser Teile an. Eine Niveauregulierung ermöglicht ein gleich bleibendes Fahrverhalten – auch bei voller Beladung. Dabei hilft das optionale Flex-Ride-System, mit dem der Fahrer je nach Gusto sein Auto per Knopfdruck sportlicher oder komfortabler abstimmen kann.

Ein großes – optional erhältliches – Panoramadach lässt viel Licht in den Innenraum des Sports Tourer und sorgt so für ein freundliches Ambiente. Das kommt wiederum besonders gut zur Geltung, wenn sich der Kunde für eine der beiden neuen hellen Interieurs entscheidet, die im Sports Tourer erstmals angeboten werden. Neben einem beigen Leder setzt Opel auch eine gleichfarbige Stoffkombination ein. Nun sind helle Stoffe im Auto höchst verschmutzungsanfällig. Deshalb haben sich die Designer für ein Top-Tec genanntes Material entschieden. Das ist durch seine Nano-Beschichtung genauso leicht zu reinigen wie Leder.

Zwei neue Motoren debütieren im Insignia Sports Tourer. Der 1.6 Turbo-Benziner mit 132 kW/180 PS schließt die Lücke zwischen dem Einstiegsmotor und dem 2.0 Turbo mit 162 kW/220 PS. Er wird den 1.8-Liter Ecotec als Volumenmodell der Baureihe ablösen. Mit einem Verbrauch von 7,9 Litern im Kombi ist er für einen Benziner dieser Leistungsklasse ausgesprochen genügsam. Eine gelassene Fahrweise wird durch den Drehmomentverlauf des Turbos unterstützt. Seine 230 Newtonmeter liegen im weiten Bereich zwischen 2.200 und 5.500 Touren an. So müssen die sechs Gänge nur selten gewechselt werden. Noch deutlich mehr Drehmoment hat der zweite Neue im Bunde. Der 2.0 BiTurbo CTDI wuchtet bei 2.000 Touren beeindruckende 400 Newtonmeter an die Antriebsachsen. In seinem Fall können es deren zwei sein, weil Opel den 140 kW/190 PS starken Selbstzünder sowohl mit Front – wie mit Allradantrieb anbietet. Der Vierzylinder ersetzt den V6-Diesel des Vorgängers und zeigt eindrucksvoll, was moderner Motorenbau durch Downsizing erreichen kann. So bringt er gegenüber dem Sechszylinder rund 40 Kilogramm weniger Gewicht auf die Vorderachse. Das zahlt sich sowohl bei den Handling-Eigenschaften als auch beim Verbrauch aus. Mit 6,7 Litern ist der Motor für seine Leistungskraft und in Verbindung mit dem zum Verkaufsstart ausschließlich lieferbaren Allradantrieb ausgesprochen genügsam.

Noch günstiger fährt demnächst die Ecoflex-Variante. Sie basiert auf dem 2.0 CDTI mit 118 kW/160 PS und 350 Newtonmetern. Dank einiger kleiner aerodynamischer Kniffe kommt der Insignia mit diesem Motor auf einen CO2-Ausstoß von unter 140 Gramm, was einem Verbrauch von etwa 5,3 Litern entspricht.

Eine technische Innovation führt Opel mit dem Insignia Sports Tourer in dieser Fahrzeugklasse ein: die Opel-Eye-Kamera. Das elektronische Auge erfasst die Verkehrsschilder am Straßenrand und blendet die aktuell erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf dem Armaturendisplay ein. Die 525 Euro für dieses Extra sind bei den jüngst erhöhten Bußgeldern für Geschwindigkeitsüberschreitungen schnell eingespielt. Mit dem Insignia Sports Tourer erweitert Opel das Angebot in der gehobenen Mittelklasse um eine interessante Variante, die, wie bislang schon die Limousine, auch die Kunden der Premium-Marken anlocken dürfte. Die günstigen Einstiegspreise ab 23.990 Euro schaden dabei sicher nicht. Der neue 1.6 Turbo startet ab 31.245 Euro, der BiTurbo CDTI kostet als Allrad 37.875 Euro.

Text und Fotos: Günter Weigel

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