Rallye Dakar 2025 (6): Vom Rundkurs in die Hauptstadt Riad – und weiter

Nach dem Rundkurs um die Wüstenstadt Al Duwadimi wurde die saudische Hauptstadt Riad (Riyadh) angesteuert.

Ohne Giniel de Villiers, da der „Altmeister“ seinen Gazoo-Hilux für immer hatte abstellen und sein Co-Pilot wegen starker Nackenschmerzen die Weiterfahrt abblasen musste. Grund für die Verletzung war ein extrem harter Aufschlag nach einem Kuppensprung zwei Tage vor dem Aus. Die Situation wirkt kurios: Viele Teams unter den besten 10 im Gesamtklassement machen sich noch Hoffnung auf den Dakar-Sieg.

Die derzeit besten Chancen rechnet sich Henk Lategan aus, auch auf Gazoo-Hilux, kontinuierlich seinen Vorsprung auf das Verfolgerfeld in kleinen, aber wirksamen Schritten ausbaut.  Hauptkonkurrent Yazeed Al-Rajhi auf dem Overdrive-Toyota sitzt ihm aber wie ein Schatten im Nacken. Und Mattias Ekström, die „Überraschungstüte“, liegt weiterhin auf Rang 3. Dessen Haupt“widersacher“ Nasser Al-Attiyah (Dacia) holt kontinuierlich auf, liegt nur noch etwa knapp sieben Minuten hinter ihm. Höchste Konzentration ist also gefordert.

In Riad (Riyadh) ergab sich ein Doppelsieg für Gazoo: Lategan vor seinem Kollegen Botterill und vor Serradori auf dem schnellsten Century CR7. Roma (Ford Raptor) holte sich sein bislang bestes Tagesergebnis ab, wurde Fünfter. Al Attiyah hingegen „ließ Federn“, erreichte die Hauptstadt nur als Elfter vor Teamkollegin Gutierrez, die den zweiten noch verbliebenen Dacia Sandrider sicher und souverän pilotiert.

Beachtlich und schon auf Platz 15: Das deutsche Team mit Pilot Schröder auf dem Amarok- Nissan-Pickup. Die MINI spielten nicht die starke Rolle vom Vortag, vor allem de Mevius, noch Vortagessieger, verlor viel Zeit durch einen Technikschaden. Das „Empty-Quarter“ naht, nicht unbedingt zur Freude der Teilnehmer.

Die neunte Etappe von Riad nach Haradh hat es wahrlich in sich: Botterill, vormals ja Zweitplatzierter, verliert kurz nach Waypoint 272 mit dramatischen Folgen seinen Dienstwagen. Der Mehrfach-Überschlag zerlegt das Gerät total, die Räder reißen ab, der Toyota hat nur noch die Höhe eines Sport-Coupés, die Insassen schrauben sich unverletzt heraus. Auch sonst geht es ordentlich zur Sache und Al-Attiyah „in die Vollen“, strebt endlich das Treppchen an, jagt den vor ihm liegenden und schon etwas verzweifelt fightenden Ekström (Ford Raptor) vor sich her und nimmt ihm gar fünf Minuten ab. Der zur Zeit Gesamtführende Lategan verliert auf Al-Rajhi (Overdrive-Toyota) beachtliche 13 Minuten.

Es wird kaum mehr taktisch gefahren, obwohl noch vier Prüfungen anstehen. Dann doch noch eine Überraschung, kurz vor Ende: De Mevius (MINI 3,0i) windet sich elegant und pfeilschnell durch den weiten Sand. Er belegt den zweiten Platz, direkt hinter Al-Attiyah mit dessen erstem Tagessieg (auf Dacia). Al-Rajhi wird Dritter. Vor Ekström, der sich mit allen Mitteln gegen den Verlust des „Bronze“platzes wehrt.

Fotos: Dacia, DPPI Productions/Antonin Vincent, Maciej Niechwiadowicz (niechwiadowicz.com), Jiri Simecek/MCH

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