Der Duster 3 basiert auf der Konzern-Plattform CMF-B von Renault-Nissan, wodurch auch die Elektrifizierung ermöglicht wird. Schon von außen wirkt der neue SUV markanter und klarer in der Linienführung. Unterfahrschutz, Radkästen und die seitlichen „Schnorchel“ an den Vordertüren betonen die Offorad-Anmutung. Gefertigt sind sie aus „Starkle“, einem Material, das zu zwanzig Prozent aus recyceltem Polypropylen besteht und weiße Partikel enthält. Bei fast gleich gebliebenen Außenabmessungen (L/B/H: 4,34 m/1,81 m/2,06 m) bietet der Duster jetzt innen verbesserte Raumverhältnisse. Dank der neuen Plattform wuchs die Beinfreiheit im Fond um drei Zentimeter. Im überarbeiteten Innenraum wird Hartplastik eingesetzt (Chrom und Leder gibt es nicht). Die Materialwahl passt freilich zum robusten Charakter des Duster.
Für den Vortrieb stehen drei Motorisierungen zur Wahl. Basis ist der bekannte 101 PS starke Eco-G 100. Der Einliter-Dreizylindermotor, der mit Benzin und Autogas betrieben werden kann, hat je einen 50 Liter LPG- und 50 Liter Benzin-Tank an Bord. Laut Dacia beträgt seine Reichweite bis zu 1300 Kilometer. Neu im Motoren-Portfolio ist der Mildhybrid TCe130, der mit Front- oder Allradantrieb zu haben ist, für den aber – zumindest aktuell – keine Automatik angeboten wird. Ein 48-Volt-Startergenerator den 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner, der 131 PS leistet. Sein Drehmoment-Bestwert von 230 Nm erreicht der Mildhybrid zwischen 2100 und 3500 Umdrehungen. Die Kraft wird ausschließlich mittels einer gut zu schaltenden Sechs-Gangschaltung auf die Räder gebracht. Die 4×4-Version kommt mit einer Bodenfreiheit von 217 Millimeter und einem Böschungswinkel von bis zu 31 Grad vorne und 36 Grad hinten daher.
Auf einer kurzen Fahrt abseits der asphaltierten Straßen rund um Wörth am Main zeigte der Duster seine Fähigkeiten. Dem Fahrer stehen im 4×4-Rumänen eine Bergabfahrhilfe und das aus fünf Fahrprogrammen bestehende Terrain Control-System zur Verfügung. Hier stehen die Einstellungen Auto, Snow, Mud/Sand und Off Road zur Wahl. Das Allroad-Info-System gibt dem Fahrer auf dem 10,1-Zoll-Zentraldisplay Auskunft über die Seitenneigung, Steigung und Gefälle sowie die Kraftverteilung auf Vorder- und Hinterachse beim Allradler. Die Lenkung beim Allradler kam uns etwas indirekt vor. Die Sitze sind bequem und geben auch genügend Seitenhalt.
Wer beim Fahren nicht so gerne schaltet, muss beim Duster 3 derzeit den aus dem Jogger bekannten Vollhybrid wählen. Das System kombiniert einen 1,6-Liter Vierzylinder-Benzinmotor, zwei Elektromotoren und einen 1,2 kWh-Akku. Das ergibt eine Systemleistung von 104 kW/140 PS. Die Batterie wird während der Fahrt durch Rekuperation per B-Fahrstufe geladen. Aus dem Stand schafft es der knapp 1,5 Tonnen schwere Duster in 10,1 Sekunden auf Tempo 100 und bei 160 km/h ist Schluss. Sein Normverbrauch (WLTP) beträgt 5,0 Liter. Nach einer ersten Probefahrt mit „eifrigem Rekuperieren“ (allerdings ohne Autobahnstrecke) zeigte unser Bordcomputer sogar nur 4,3 Liter. Das Zusammenspiel von Verbrenner und E-Motoren verläuft harmonisch. Ein Kurvenfresser ist der Duster nicht, will er aber auch nicht sein. Das Fahrwerk ist eher komfortabel als sportlich abgestimmt. Unebenheiten werden vom Fahrwerk gut absorbiert. Allerdings darf der Vollhybrid nur 750 Kilo (gebremst) an den Haken hängen. Bei der Autogas-Version sind es 1200 Kilogramm und beim Mildhybrid sogar 1500 Kilo.
Die Preise für den neuen kompakten SUV beginnen bei 18.950 Euro (für den Basis-LPG- ECO-G 100). Nur der Mildhybrid TCe 130 wird auch mit Allradantrieb angeboten. Hier beginnen die Preise bei 22.150 Euro für den Fronttriebler, der Allrad-Aufpreis beträgt 2.500 Euro. Der einzige Duster 3 mit Automatik ist der Vollhybrid mit 141 PS. Er kostet mindestens 25.850 Euro kostet.
Alle neuen Duster haben künftig unter anderem einen City-Notbremsassistent (erkennt Autos, Fußgänger, Fahrräder und Motorräder), einen Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitswarner und einen Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer an Bord. Der Duster Essential, der nur mit Autogas erhältlich ist, hat unter anderem eine Klimaanlage, LED-Licht mit Abblendautomatik und Einparkhilfe hinten an Bord. In der höheren Ausstattungsversion Expression kommen ein 7-Zoll-digitales Fahrerdisplay und 10,1-Zoll Media-Display mit Smartphone-Integration, Rückfahrkamera, Regensensor und 17-Zoll-Leichtmetallräder hinzu. Bei den Top-Varianten Journey und Extreme sind zusätzlich Nebelscheinwerfer, Klimaautomatik, Fernlichtassistent selbstverständlich. Mit wahlweise vier Optionspaketen, zu Preisen zwischen 350 Euro und 650 Euro, lässt sich der Gelände-Dacia weiter ausstatten, etwa mit beheizbar, etwa mit beheizbaren Vordersitzen, Lenkradheizung, Toter-Winkel-Warner und induktive Smartphone-Ladefläche.
Fotos: Dacia, Kernbach