Der A6 macht etwa ein Viertel des Audi-Absatzes weltweit aus. Seit der Einführung der gerade überarbeiteten Modellgeneration im Jahr 2004 konnten die Ingolstädter davon 1,26 Millionen Fahrzeuge verkaufen. In Deutschland ist er vor allen Dingen bei gut positionierten Mitarbeitern als repräsentatives Dienstfahrzeug beliebt. Nicht nur den (aufpreispflichtigen) Sonder-Ausstattungen wird reichlich zugesprochen, auch unter der Haube werkeln standgemäß überwiegend Sechs- oder Achtzylindermotoren.
Die optischen Verwandlungen des A6 sind kurz und schnell aufgezählt: Neue LED-Heckleuchten, LEDs im Blinker und als Tagfahrlicht sind schon die bemerkenswertesten Änderungen an Limousine und Kombi. Hinzu kommt eine sogenannte Türaufsatzleiste, die die Seitenlinie etwas stärker betont und ein wieder einmal, diesmal aber sehr dezent, modifizierter Kühlergrill. Andere Lederfarben und akzentuierte Nähte sind die Highlights im Innenraum. Etwas mehr Aufmerksamkeit widmeten die Techniker dem Multiinformationssystem MMI. Es wartet nun mit einer verbesserten Sprachsteuerung auf und bildet im Navigationsmodus Sehenswürdigkeiten dreidimensional ab. Außerdem verfügt es über eine Festplatte als Speicher für Musik, Videos oder Telefondaten. Außerdem gibt es ein Bündel an Assistenzsysteme für Spurhaltung, Spurwechsel und Parken sowie das Tagfahrlicht.
Dem allgemeinen Trend zu sparsameren Aggregaten – insbesondere bei Ottomotoren – kann sich auch Audi nicht länger verschließen. Um 15 Prozent hat das Unternehmen mit der jüngsten Überarbeitung den Verbrauch der Modellreihe A6 im Schnitt gesenkt. Dazu tragen die Benziner mit innermotorischen Maßnahmen wie einer variablen Ventilsteuerung und neuer Aufladung ebenso bei wie die Diesel. Bei den Selbstzündern macht sich die Umstellung des Basismotors auf Commonrail-Einspritzung und die Einführung der Sparversion 2.0 TDIe bemerkbar. Sieben von zehn möglichen Motoren hat Audi überarbeitet. Am auffälligsten ist die Umstellung des 2.0 TDI mit vormals 103 kW/140 PS von der lauten Piezo- auf Commonrail-Einspritzung. Diesen Motor gibt es in zwei Leistungsstufen mit 100 kW/136 PS als 2.0 TDIe und mit 125 kW/170 PS. Die stärkere Variante kommt allerdings erst später auf den Markt. Der TDIe ist mit einem Normverbrauch von 5,3 Litern und einem CO2-Ausstoß von 139 g/km der Sparmeister im A6-Angebot. Sein Einstiegspreis beginnt bei 35.100 Euro. Der Kombi kostet 37.350 Euro. Darüber hinaus besteht das Dieselangebot aus den bereits bekannten Modellen 2.7 TDI und 3.0 TDI mit 140 kW/190 PS beziehungsweise 176 kW/240 PS, jeweils mit oder ohne Allradantrieb.
Das eigentliche Einstiegsmodell der A6-Baureihe ist der 2.0 TFSI-Benziner mit 125 kW/170 PS für 34.200 Euro in der Limousine und 36.450 Euro im Kombi. Er verbraucht im Schnitt 7,5 Liter und emittiert 174 Gramm CO2 je Kilometer. Neu im Angebot ist der 3.0 TFSI mit Kompressoraufladung, 213 kW/290 PS und einem Durchschnittsverbrauch von lediglich 9,4 Litern. Der Kompressor sorgt für ein üppiges Drehmoment von 450 Newtonmetern, das bereits ab 2.500 Touren zur Verfügung steht und so genügend Kraftreserven für eine zügige und gelassene Fahrweise offeriert. Wer es, wie es unter den Audi-Kunden verbreitet zu sein scheint, lieber sportlicher mag, kann sich am kernigen, aber nicht unangenehmen Motorsound erfreuen, den die Akustiker dem Triebwerk anerzogen haben. Apropos sportlich: Das Fahrwerk des A6 wurde vor allem an der Vorderachse überarbeitet und soll jetzt gleichzeitig mehr Komfort und mehr Sportlichkeit bieten. Das konnten wir auf den ersten Testrunden mangels Vergleich mit dem Vorgänger nicht herausfahren. Im Zweifelsfall empfiehlt sich die adaptive Luftfederung. Weil der Fahrer hier im Rahmen der Vorwahlprogramme selbst entscheiden kann, wie komfortabel er es denn gerne hätte. Der A6 wird weiterhin die anspruchsvolle Kundschaft ansprechen: Sei es hier oder in China, verkauft ist verkauft.
Text: Günter Weigel