Die Ausfallquote lag entsprechend hoch. Von den Rallye-Spitzenfahrern, die gemeldet hatten, blieben nach dem Finale am Sonntag nur noch deren zwei übrig. Und die gewannen die Aragon dann auch: Nasser Al-Attiyah, aktueller Sieger der letzten Dakar-Rallye, ließ nichts anbrennen mit seinem Qatar-Toyota Hilux, hielt den einzigen verbliebenen echten Konkurrenten und Marken-Kollegen Al Rajhi mit 3 Minuten auf sicherer Distanz. Da die Veranstaltung auch zu den Landesmeisterschaften von Spanien und Portugal zählte, war genügend heimische Konkurrenz vorhanden, um sich in dichten Staubwolken und bei Backofenhitze heftig zu duellieren. Das deutsche X-raid-Team hatte zwei „Speerspitzen“ gemeldet: Altmeister Holowczyc/Kurzaja (Polen) und Halpern/Graue (Argentinien). Beide auf MINI-Fahrzeugen, aber ohne den MINI Buggy. Und beide fielen der tückischen und schweren Rallye mit technischen Gebrechen zum Opfer und mussten die Segel streichen. Nur etwas mehr Fortune hatten die Portugiesen Ferreira/Monteiro auf einem MINI JCW Rally, mussten dann aber ebenfalls kurz vor Ende zurückziehen, wohl auch, um sich auf die nächstens folgende Baja Poland zu konzentrieren. Auf einem MINI All4 Racing erreichten dann die Spanier Recuenco/Peinado mit 29 Minuten Rückstand auf den Sieger einen guten 5. Platz, während das portugiesische Team Martin/Marques auf einem MINI JCW Rally einen neunten Rang erreichte. Vorbei wohl die Zeiten, als das deutsche Team X-raid noch auf dem Siegerpodest stand, mal ganz oben, mal links oder rechts vom Sieger. Eigentlich schade, dass richtig gute Fahrerkombinationen dort rar geworden sind und Kundenteams quasi „die Kohlen aus dem Feuer“ holen sollen. Wenn aber die Weltspitze antritt, haben die Kundenteams kaum noch Chancen. Falls das auch in Zukunft so sein sollte: eine bedenkliche Entwicklung in der ganzen Szene.
Fotos: Qatar-Rallye-Team, X-raid