Vor genau zehn Jahren stellte die Löwenmarke ihren ersten Dieselmotor mit Direkteinspritzung und Common-Rail-System vor, der Ende 1998 im 406 mit der Bezeichnung HDi auf den deutschen Markt kam. Im Gegensatz zu den bis dahin angebotenen Vorkammer-Dieselmotoren wird beim HDi der Kraftstoff direkt und unter hohem Druck in die Brennräume eingespritzt. Möglich ist dies dadurch, dass der Kraftstoff in einem gemeinsamen Rohr – dem so genannten Common Rail – unter hohem Druck bereit gehalten und über Injektoren in die Brennräume eingespritzt wird. In der ersten Generation der HDi-Motoren lag dieser Einspritzdruck bei 1.350 bar.
Das Common-Rail-System bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. Durch den hohen Einspritzdruck kann der Kraftstoff besser zerstäubt und effektiver verbrannt werden. Zudem lassen sich die Einspritzmengen und -takte sehr viel feiner abstimmen als bei einem konventionellen Diesel. Die Folge sind eine hohe Leistungsausbeute und eine sehr gute Laufkultur und Laufruhe des Triebwerks. Die ersten HDi verfügten über 2,0 Liter Hubraum, leisteten 80 kW (109 PS) und entwickelten ein maximales Drehmoment von 250 Nm bei 1500/min. Im Vergleich zum Vorkammer-Diesel bescherten sie eine Verbrauchseinsparung von rund 20 Prozent.
Das Common-Rail-System stellte gleichzeitig eine entscheidende Voraussetzung zur Serienreife des Rußpartikelfiltersystems FAP dar, das Peugeot im Jahr 2000 vorstellte. Dieses System feierte in Verbindung mit einem 2,2-Liter-HDi mit 98 kW (133 PS) im Peugeot 607 seine Premiere. Durch die Flexibilität des Common-Rail-Systems kann die Motorelektronik die Abgastemperatur über eine Nachverbrennung beeinflussen und damit den Regenerationsprozess des Partikelfilters steuern.
Im Oktober 1999 vereinbarten PSA Peugeot Citroën und die Ford Motor Company die gemeinsame Entwicklung und Fertigung einer umfangreichen Dieselmotorenfamilie. Die Ergebnisse dieser Kooperation sind heute in fast allen Baureihen von Peugeot erlebbar. Als erstes Produkt dieser Kooperation kam Ende 2001 eine 1,4 Liter große Version des HDi mit 50 kW (68 PS) auf den Markt. Die jüngsten und stärksten HDi-Triebwerke mit Common-Rail-System kommen heute unter anderem im 407 und 607 zum Einsatz. Die weiterentwickelten Common-Rail-Systeme der dritten Generation arbeiten heute mit Einspritzdrücken von 1.650 bar (V6) bis zu 1.800 bar (2,2-Liter).
Inzwischen kommt das Common-Rail-System auch bei den Benzinmotoren von Peugeot zum Einsatz. Die Benzin-Direkteinspritzer der THP-Motoren-familie, die gemeinsam mit der BMW Group entwickelt wurden und in den Baureihen 207 und 308 zum Einsatz kommen, arbeiten ebenfalls mit einem Common-Rail-System – allerdings mit einem deutlich niedrigeren Druck von rund 150 bar.