Antwort von Thomas Schuster, KÜS: Bei verschmutzten Scheiben oder Eisschabern minderer Qualität kann es tatsächlich zu Schäden kommen. Experten aus unserem Haus haben zuletzt elf verschiedene Modelle getestet, mehrere davon verursachten Spuren und tiefe Kratzer, die in der Scheibe bleibende Schäden hinterließen. Vor allem schlechte Kratzeigenschaften und minderwertige Materialein sind dafür verantwortlich. Durchwegs schlechte Bewertungen gab es außerdem für elektrische Modelle, die mit rotierenden Klingen oder Heizdrähten arbeiten. Ein klassisches stabiles Gerät aus Kunststoff ist die beste Wahl.
Aber auch die guten Modelle zeigen im tiefsten Winter Schwächen. Während sich viele Eisschaber bei dünner Eisschicht gut schlagen, versagen sie bei dickerer Eisschicht und verursachen tatsächlich Kratzer sowie andere Beschädigungen. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, bereits am Abend auf eine saubere Scheibe zu achten oder sie mit Abdeckungen oder Folien gegen Vereisung zu schützen. Sollte es bereits zu einer dicken Eisschicht gekommen sein, rate ich zunächst zum Einsatz eines Scheibenentfrosters. Nach entsprechender Wirkdauer bringt dann der Eiskratzer freie Sicht, ohne dabei der Scheibe gefährlich zu werden. Zudem sollte beim Enteisen nicht zu viel Druck aufgewendet werden. In einem flachen Winkel mit behutsamem Druck arbeiten, bei gerader Schiebebewegung, ist empfehlenswert, um das Verkanten des Eiskratzers zu vermeiden.
Keine Option ist übrigens, das Beseitigen der Eisschickt auf das gefühlt Nötigste zu beschränken. Es reicht nicht, nur ein kleines Guckloch in der Scheibe „freizukratzen“. Ist die Sicht nicht komplett frei, droht ein Bußgeld von 10 Euro. Außerdem müssen auch die Kennzeichen, Scheinwerfer, Motorhaube und das Autodach von Schnee befreit werden.
