Handschaltung oder Automatik? Minicars und Kleinwagen

In Deutschland lassen immer mehr Autofahrer*innen schalten.

Automatik statt Handschaltung – das bringt Vorteile, im Stau generell und speziell im „Stop & Go“ in der Stadt. Viele Autofahrer beschlich in der Vergangenheit vielleicht das Gefühl, dass, wer nicht von Hand schaltet, ein wenig als „verweichlicht“ gelten könnte. Wenn aber, je nach Verkehrsbedingungen, das Schalten von Hand doch eher lästig ist, ist die Automatik im Vorteil. Und sicher hat auch die technische Entwicklung der Automatikgetriebe diese immer interessanter werden lassen. Die reinen E-Fahrzeuge gibt es ohnehin nicht mit Handschalter. Und für andere Antriebe gilt: Die Verbrauchsnachteile früherer Automatikgetriebe sind tatsächlich „Schnee von gestern“ – sie sind aber die einzige Möglichkeit, mit den enormen Drehmomenten komfortabel und vorteilhaft umzugehen. Jedoch muss auch berücksichtigt werden, dass die Automatik meist einen gehörigen Aufpreis verlangt, insbesondere in Relation zum Preis eines kleinen Fahrzeugs.

Schalten lassen statt schalten – ein Trend, der sich bereits bei den Minicars und Kleinwagen zeigt. Bei den Zulassungszahlen der Modelle vom Schlage eines Fiat 500, Renault Twingo und Toyota Aygo X lag der Automatik-Anteil im Jahr 2015 mit rund 23.000 Neuzulassungen noch unter zehn Prozent. Den größten Anteil, mit rund 215.000 Neuzulassungen, konnten die Schalterfahrzeuge damals für sich ausmachen. Zum Vergleich: Bereits fünf Jahre später hat sich der prozentuale Anteil der Minicars mit Automatik/DSG (46.209 Neuzulassungen) auf 34,3 Prozent erhöht, also mehr als verdreifacht. In den ersten zehn Monaten 2021 wurden sogar mehr als die Hälfte – knapp 52 Prozent – aller Stadtfloh-Neuzulassungen mit Automatik registriert.

Auch in der Kleinwagenklasse – hier sind Fahrzeuge wie beispielsweise der Ford Fiesta, Opel Corsa und VW Polo angesiedelt – kommen die Autofahrer immer öfters mit nur zwei Pedalen aus. Entschieden sich 2015 nur rund 15 Prozent (75.032 Neuzulassungen) aller Neuwagenkäufer für einen Kleinwagen mit zwei Pedalen und über 85 Prozent (429.452 Einheiten) für einen Schalter, lag fünf Jahre später der Automatikanteil in dieser Klasse bereits bei 36,5 Prozent beziehungsweise gut 147.000 Neuzulassungen. In den ersten zehn Monaten 2021 kletterte der Automatikanteil sogar auf gut 43,5 Prozent.

Fotos: Opel, Toyota, Volkswagen

Quelle: Jato Dynamics

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