Antwort von Stefan Ehl, Kraftfahrzeugexperte der Sachverständigenorganisation KÜS: Bremsbeläge, Scheiben, Bremsbacken und Trommelbremsen sind Verschleißteile, die sich während der Fahrt abnutzen. Wie lange sie halten, hängt nicht nur von der Qualität der Bauteile ab, sondern auch stark von der Fahrweise. Wer normal fährt, kann für die Bremsbeläge mit einer Lebensdauer zwischen 100.000 und 300.000 Kilometern rechnen. Ist man sehr sportlich unterwegs oder fährt viel in bergigen Regionen, kann die Grenze aber auch schon nach rund 30.000 Kilometern erreicht sein.
Bei den meisten neueren Autos mit Scheibenbremsen gibt es eine Verschleißanzeige für die Beläge. Entweder als Lämpchen im Armaturenbrett oder in Form eines Metallstifts, der hörbar an der Scheibe kratzt. Schnell in die Werkstatt sollte man, wenn das Auto leicht zur Seite zieht, ein Rütteln im Lenkrad spürbar ist oder das Bremspedal vibriert. Auch ein niedriger Bremsflüssigkeitsstand und vor allem ein sich verlängernder Bremsweg sind Alarmsignale. Am besten ist es natürlich, es gar nicht so weit kommen zu lassen und regelmäßig die Bremsen checken zu lassen – etwa im Rahmen eines Reifenwechsels, bei dem die Räder sowieso abmontiert werden müssen. Auch bei der Hauptuntersuchung gehört die Kontrolle der Bremsbeläge zu den Pflichtuntersuchungspunkten und wird folglich bei jeder HU mit kontrolliert.