Saarland-Rallye: Wallenwein siegt mit hauchdünnem Vorsprung

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Buchstäblich in letzter Sekunde sicherten sich Sandro Wallenwein und Pauli Zeitlhofer (Stuttgart/Österreich) den Sieg bei der ADAC-Saarland-Rallye (15. und 16. Juni). Nach zwei Rallye-Tagen, elf Wertungsprüfungen und einer Gesamtfahrzeit von 1:19:31,1 Stunden war das Duo im Subaru Impreza STI gerade mal 2,2 Sekunden schneller als Hermann Gassner/Siggi Schrankl (Surheim/Obing) im Mitsubishi Lancer. Nach dem dritten Lauf zur DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) haben Wallenwein/Zeitlhofer mit 83 Punkten die alleinige Führung in der Meisterschaft übernommen. Den zweiten Platz belegt Gassner mit 76 Zählern vor Peter Zehetmaier (Stephanskirchen, Honda Civic Type R, 52 Punkte). Das Podium in Dillingen, dem neuen Start- und Zielort der Saarland-Rallye, wurde durch die Sachsen Peter Corazza und Co-Pilot Steffen Rothe in einem weiteren Mitsubishi Lancer komplettiert. Vor der Abschlussprüfung lagen sie 7,3 Sekunden zurück, und das Duo fuhr vor über 6.000 begeisterten Fans – insgesamt waren im Saarland an beiden Tagen rund 20.000 Fans unterwegs – auf dem Stadtrundkurs die schnellste Zeit. Dennoch fehlten letztlich auf Wallenwein noch 5,9 Sekunden.

Die DRM zeigte sich nach ihrer Neuorientierung auch im Saarland von ihrer spannendsten Seite. Das macht richtig Spaß. Damals mit Sven Haaf und mir war es schon sehr eng in der DRM, aber es gab noch nie eine so breite Spitze, resümierte Herman Gassner. Und der ist immerhin schon seit eineinhalb Jahrzehnten in der DRM-Spitze unterwegs. Vor der dritten DRM-Runde wurden auch die beiden Porsche-Piloten in ihren GT3 zum engeren Favoritenkreis gezählt. Doch schon bei den Auftaktprüfungen am Freitag vergaben sie fast alle Chancen. Nach mehreren Drehern landeten Toni Werner/Detlef Ruf nur auf Platz 15, Olaf Dobberkau/Helmar Hinneberg stürzten sogar auf den 24. Zwischenrang ab. Nach zwei Drehern wollte ich es wieder gut machen und leistete mir dabei noch weitere Fehler, so Dobberkau. Auch am Samstag lief es für die beiden GT3-Teams nicht optimal. In den nassen Passagen hat unsere Performance nicht gestimmt – ehrlich gesagt, der Porsche ist eigentlich ein Schönwetterauto, schmunzelte Toni Werner. Sandro Wallenwein und Peter Corazza hätten sich dagegen mehr nasse Streckenabschnitte gewünscht. Wenn es trocken ist, hat Hermann (Gassner) mit der höheren Top-Speed seines Evo 9 einfach Vorteile, urteilten beide unisono.

Dennoch durfte der Stuttgarter Wallenwein auf der Zielrampe strahlen: Dieser Sieg hier ist mir sehr wichtig, da ich unter reellen Bedingungen Hermann schlagen konnte. Und es macht einfach riesigen Spaß, so hart am Limit zu kämpfen. Im Porsche-Sandwich von Dobberkau und Werner fuhr Youngster Florian Auer als Fünfter der Gesamtwertung über die Zielrampe. Wir haben gezeigt, dass wir vorne dabei sein können – und haben unseren Gassner-Leihwagen wieder ohne Schaden ins Ziel gebracht, strahlte Auer. Dabei hatte der Bayer auf der sechsten WP, dem Klassiker Wahlener Platte, mehrere 'Big-Moments'. Kurz nach dem Start löste sich eine Trinkflasche und rollte im Fußraum umher. Vor allem vor jeder Bremsaktion musste ich nachschauen, ob sie nicht gerade unter dem Bremspedal lag, so Auer.

Hinter WM-Starter Aaron Burkart (Berlin, Citroën C2 Super 1600), der den Einsatz zur Vorbereitung auf den deutschen WM-Lauf im August nutzte, fuhr Rudi Hachenberg auf den achten Gesamtrang. Der Platz ist ok, aber die Zeiten sind doch noch zu langsam, zog er ein selbstkritisches Fazit. Lokalmatador Armin Sommer (Saarbrücken) im Subaru Impreza und Carsten Mohe mit seinem neuen Co-Piloten Sebastian Walker komplettierten die Top-Ten der insgesamt 88 Starter. Er musste mit 15 Divisionspunkten vorlieb nehmen, da die volle Punktzahl an Aaron Burkart ging. Wir wissen jetzt, wo wir stehen, war der Sachse zufrieden, wir wussten, dass die Super-1600-Fahrzeuge schneller sind als unser Renault Clio R3. Peter Zehetmaier schob sich mit einem souveränen Klassensieg im Honda Civic Type R auf den dritten Meisterschaftsrang nach vorn. Er verdrängte Lokalmatador und Markenkollege Lars Mysliwietz vom dritten Platz. Mit einem weiteren Divisionssieg in der Division 6 für Dieselfahrzeuge schoben sich Horst Rotter/Volker Schmidt in ihrem Opel Astra auf den siebten Meisterschaftsrang.

Fotos: RB Hahn und Oliver Kleinz

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