Buchtipp der Woche

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Gerald Clarke: Truman Capote.
Kein und Aber Verlag; 28 Euro.

Man könnte behaupten, es sei ein Leichtes, über Truman Capote eine fesselnde Biographie zu verfassen – je schillernder der Gegenstand, umso spannender die Beschreibung. Weit gefehlt. Obwohl oder gerade weil Capote ein so bewegtes Leben geführt hat, könnte man sich am Versuch einer differenzierten Annäherung auch grandios verheben. Gerald Clarke verhebt sich nicht. Sondern: Er beschreibt den berühmten Autor – der mit Kaltblütig einen Meilenstein der Verbindung aus Sachbuch und Roman schuf – ebenso wie die glamouröse Jetset-Person, deren Abstürze mit Sucht und Depressionen die letzten Jahre des Lebens bestimmten. Truman Capote als zerrissene Persönlichkeit – das hatte seine Anfänge schon in der frühen Kindheit. Die Mutter neigte zum Alkoholismus, der Vater zur Hochstapelei, und schon seinen Spielkameraden fiel er als schillernder Außenseiter auf. Gerald Clarke (der übrigens Truman Capotes erklärten Respekt besaß!) macht aus alledem eine Biographie, die sich wie ein Roman liest. So etwas hätte Capote sicher gefallen.

Im Kain und Aber Verlag sind Neuübersetzungen von Capotes Werken erschienen, ganz aktuell Kaltblütig (22,80 Euro).

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