Der entsprechend umgerüstete Volvo V90 Cross Country wird eingesetzt zur Notfallversorgung, indem er Fachpersonal und zusätzliche Ressourcen wie Blutkonserven und medizinische Geräte zum Unfallort bringt – und so die Überlebenschancen von Patienten erhöht. Typische Notfälle, die einen solchen Notfalleinsatz nahelegen, sind neben Verkehrsunfällen auch Stichverletzungen, Kindernotfälle und schwere Blutungen anderer Ursachen. Im ersten Einsatzjahr ist das MIC rund 50 Mal gerufen worden und hat in rund 60 Blutkonserven etwa 22,5 Liter Blut geliefert. Diese wurden den Patienten noch vor Ankunft des MIC in der Klinik verabreicht. Bei drei Patienten war eine Notfallthorakotomie (Öffnung des Brustkorbs) erforderlich. „Wir konnten die Rettungsdienst-Teams auch bei der Versorgung schwerkranker Säuglinge und Kinder unterstützen und einige Male in kritischen Situationen weiterhelfen“, erklärt Dr. Niko Schneider. Der Facharzt in der Sektion Notfallmedizin der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Heidelberg hatte das Pilotprojekt „MIC“ initiiert.
Das Notfallfahrzeug wird nun sukzessive erweitert und weiterentwickelt. So ist nun beispielsweise auch eine tragbare Herz-Lungen-Maschine (ECMO) an Bord. Folgen sollen noch eine Einheit zur Blutgasanalyse und ein mobiles transösophageales Ultraschallgerät (TEE), mit dem die Qualität der Herzdruckmassage beim Kreislaufstillstand kontrolliert wird. Die Mitarbeiter konnten noch vor Ausbruch der Pandemie an den neuen Geräten geschult werden. Darüber hinaus finden regelmäßig „Morbidity & Mortality“-Konferenzen statt, bei denen alle Einsätze einer kritischen Betrachtung unterzogen werden, um Fehler zu vermeiden.
Quelle und Foto: Volvo