Freude am Fahren – hat sich BMW auf seine blau-weißen Fahnen geschrieben. Doch die Freude war zuletzt ein wenig getrübt, hatten und haben die Münchener doch wie die anderen deutschen Hersteller arge Schelte einstecken müssen wegen ihrer leistungsstarken und nicht immer sparsamen Motoren. Kein Wunder also, dass die BMW-Verantwortlichen bei der Präsentation der überarbeiteten 5er-Baureihe die neuen spritsparenden Aggregate samt Technikmaßnahmen in den Mittelpunkt stellten. Die Betonung, dass die aktuelle CO2-Diskussion überhaupt nichts mit der innovativen Entwicklungsarbeit zu tun hat, kann man sogar getrost glauben. Schließlich sind die Schadstoffvorgaben aus Brüssel schon länger bekannt – länger als mancher rhetorischer Einwurf seitens der Autoindustrie suggerieren möchte.
Den BMW-Ingenieuren ist es gelungen, den Verbrauch der 5er-Motoren für die Limousine und den Touring um bis zu 17 Prozent zu senken. Eine Reihe von Modifikationen hat diese Ersparnis ermöglicht. So sind die Aggregate nun leichter. Die neueste Generation von Direkteinspritzsystemen sorgt für effektivere und genauere Vorgänge bei der Einspritzung, so dass allein mit dieser Maßnahme ein Einsparpotential von rund zehn Prozent erreicht wird. Daneben haben die Ingenieure ein intelligentes Strommanagement entwickelt, das den nötigen Strom für das Bordnetz nur während der Schub- und Bremsphasen erzeugt. Energiefresser wie Klimakompressor, Ölpumpe oder Servolenkung sind nur aktiv, wenn sie auch gebraucht werden. Aber auch der Fahrer kann seinen Beitrag zur Reduzierung des Verbrauchs leisten und ohne dass er auf die typischen BMW-Eigenschaften wie Dynamik oder Fahrspaß verzichten muss. Einfach zu richtigen Zeit schalten, heißt die Empfehlung und damit das besser klappt, zeigt eine Anzeige im Display an, wann der Fahrer die Schaltstufe wechseln sollte. Das neue Sechsgang-Automatikgetriebe arbeitet so perfekt, dass die Verbräuche bei den stärksten Benzinern unter denen der von Hand geschalteten Versionen liegen.
Neun Motoren stehen zur Markteinführung am 24. März zur Auswahl. Die zwei Achtzylinder, 550i und 540i, leisten 270 kW/367 PS und 225 kW/306 PS und spielen verkaufstechnisch nur eine untergeordnete Rolle. Die drei Reihensechszylinder (530i, 525i und 523i) decken ein Leistungsspektrum von 200 kW/272 PS und 140 kW/190 PS ab. Bei ersten Testfahrten überzeugte der 530i durch seine Kraft. In nur 6,3 Sekunden knackt er die 100 km/h-Marke, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 250 km/h abgeriegelt. Das Drehmoment von 320 Nm ermöglicht beim Fahren eine heitere Gelassenheit, man muss nicht rasen, um flott unterwegs zu sein. Außerdem hat er ordentliche Trinkmanieren. (7,7 Liter; CO2 182, Automatik: 7,5 Liter,CO2 178 g/km) Noch geiziger an der Tankstelle sind die Selbstzünder. BMW offeriert drei 3,0-Sechszylinder mit 197, 235 und 210 PS und ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 120 kW/163 PS. Letzterer genehmigt sich durchschnittlich 5,9 Liter Diesel (CO2 158 g/km), die anderen geben sich mit Werten zwischen 6,2 und 6,8 Litern zufrieden.
Beim Thema Fahrerassistenzsysteme und Sicherheit wollen die Münchner der Konkurrenz nicht hinterherfahren. So gibt es nun auch für den 5er gegen Aufpreis unter anderem einen Fernlichtassistenten, einen Radar gestützten Abstandsregeltempomat oder ein System, das durch leichtes Ruckeln im Lenkrad warnt, wenn der Fahrer ohne zu Blinken die Fahrspur wechselt.
Sehr dezent gingen die Designer ans Werk. Hier ein neue Niere, da eine neue Leuchtenform und im Inneren einige hochwertigere Materialien: Schon ist der neue 5er BMW fertig. Ab 37.250 Euro beginnt die Preisliste für die Limousine. Die Touring Versionen kosten 2.500 Euro Aufpreis. Wie zuvor macht es aber gar keine Schwierigkeiten unter dem Motto Aus Freude am Bestellen die Grundpreise nach oben zu korrigieren, ganz zur Freude von BMW.
Text: Elfriede Munsch