Antwort von Hans-Georg Marmit, KÜS: Die Anschaffung einer Dachbox kann den Ladestress mit Urlaubsgepäck reduzieren. Allerdings sind bei der Anschaffung, Montage und Beladung verschiedene Punkte zu beachten.
Bei der Wahl eines passenden Modells sollte man auf Qualität achten. Wer sich noch nie mit dem Thema Dachbox beschäftigt hat, kann sich an Testberichten orientieren. Automobilclubs und Fachmagazine veröffentlichen regelmäßig Tests zu Dachboxen. Die Spannbreite der geprüften Boxen ist in der Regel groß, hier werden Modelle von verschiedenen Herstellern und Preisklassen gecheckt. Aspekte wie Qualität, Sicherheit und Montagefreundlichkeit werden in den Tests ausführlich thematisiert.
Zudem muss man sich schlau machen, welche Dachbox zum eigenen Auto passt und welches Trägersystem man dazu benötigt. Hier beraten die Auto- und Zubehörhändler, aber auch viele Dachboxen-Hersteller bieten online eine fahrzeugspezifische Beratung. Wichtig ist, dass alles Teile nach DIN 75302 oder ISO 11154 zertifiziert sind.
Ganz wichtig ist auch zu klären, wie hoch die Dachlast des Fahrzeugs ist. Diese Angabe findet man in der Bedienungsanleitung! Beträgt die Dachlast zum Beispiel 50 Kilogramm, muss man von diesem Wert noch das Gewicht von Dachbox und Trägersystem abziehen. Erst nach dieser Subtraktion weiß man, wie schwer das mitzunehmende Gepäck sein darf. Am besten packt man leichte Teile nach oben aufs Dach. Die Ladung sollte in der Box gleichmäßig verteilt und auch mit Spanngurten gesichert werden. Jacken oder Decken helfen, die Ladung am Verrutschen zu hindern. Autofahrer sind übrigens nach Paragraf 22, Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung verpflichtet, die Ladung ordnungsgemäß zu verstauen und zu sichern. „Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten.“
Bevor es aber zum Beladen geht, steht jedoch erst einmal die Montage an. Dabei sollte man sich unbedingt an die Anleitung des Herstellers halten. Ein handwerklich geschickter Helfer ist sicherlich eine große Unterstützung, besonders dann, wenn die Box aufs Dach gehoben werden muss. Bei der Positionierung der Box sollte man im vorderen Bereich auf die Sicht des Fahrzeugführers und im hinteren Bereich auf den Öffnungsbereich der Heckklappe achten.
Während der Fahrt muss der Fahrer daran denken, dass sich mit dem Gewicht auf dem Dach und dem veränderten Schwerpunkt das Fahrverhalten des Autos ändert. Beispielsweise wird der Bremsweg länger und die Seitenwindempfindlichkeit steigt. Schneller als Tempo 130 sollte man deshalb mit einer Box auf dem Dach nicht fahren. Aber auch aus einem anderen Grund empfiehlt sich ein gemäßigter Gasfuß: Die Dachbox erhöht den Verbrauch – und zwar umso mehr, je schneller gefahren wird.
In regelmäßigen Abständen sollte man zum Beispiel beim Pausieren auf dem Rastplatz überprüfen, ob die Box und das Trägersystem mit dem Fahrzeug immer noch eine feste Verbindung bilden. Und noch einen wichtigen Punkt dürfen Autofahrer nicht vergessen: Durch die Dachbox wird das Fahrzeug höher. Wenn man unter den Bedingungen in die eigene Garage fährt, während das Tor noch hochgeht, kann das Schäden mit erheblichen finanziellen Folgen.