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Franz Josef Degenhardt: Dämmerung. Zehn Lieder (Koch/Universal)

Väterchen Franz hat er sich selbst einmal genannt, genauer gesagt, eine 1967 erschienene Langspielplatte so betitelt. Beim ersten Hören klingt bzw. beim ersten Lesen liest sich das gemütlich, harmlos und eher altväterlich als nur väterlich. Tatsächlich aber ist Franz Josef Degenhardt, der im Dezember 75 Jahre alt wird, seinen (unbequemen) Überzeugungen ebenso treu geblieben wie seinem Sound als Barde, wie er so oft genannt wird. Heißt: Man höre genau auf die Texte, die Musik verzichtet auf allerlei Effekte und ist, im besten Sinne, Transportmittel für das, was der Barde mit seinem Wort ausdrückt.

Franz-Josef Degenhardt kritisiert, beobachtet Mißstände und ist auch heute noch – zum Beispiel – ein Kapitalismus-Kritiker wie eh und je. Gleichzeitig versteht er sich sehr wohl als traditionell orientierter Liedermacher, der hier unter anderem einen Text von Oswald von Wolkenstein vertont.

Man muss sich nicht Franz-Josef Degenhardts Ansichten anschließen, mit ihnen auseinandersetzen sollte man sich schon.

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