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Seit einem halben Jahr lässt der VW Eos sowohl die Verantwortlichen im Konzern als auch die Kundschaft strahlen. Erstere freuen sich über die Verkaufserfolge, letztere haben einfach ihren Spaß mit dem neuen Cabrio aus Wolfsburg. Dabei gab es im Vorfeld genügend Verdruss um den offenen Viersitzer. Da klappte die aufwendige Dachkonstruktion nicht ordentlich und deshalb wurde die Markteinführung mehrfach verschoben. Grund genug den Wagen zum Alltagstest zu bitten, um zu sehen, ob sich das Warten gelohnt hat. Wir fuhren den Eos mit dem 2-Liter-Benziner mit 150 PS.

Der Eos steht satt auf der Straße, die Proportionen stimmen. Im Inneren findet der geübte VW-Fahrer alle Funktionen am vertrauten Platz, die Bedienelemente stammen alle aus den VW-Regalen. Das Platzangebot für die vorderen Passagiere ist üppig, hinten geht es etwas beengter zu. Hier können zwar Erwachsene manierlich sitzen, doch für längere Fahrten wird der Beinraum etwas knapp. Anders als viele Mitbewerber verfügt der Wagen über ein wohlgeformtes Hinterteil. Denn der Eos verfügt über eine aufwendige fünfteilige Dachkonstruktion, die sich Platz sparend im Kofferraum zusammenfaltet. Außerdem ist im System ein Schiebedach integriert, so dass das so genannte CSC-Dach (Cabriolet-, Schiebe-und Coupé-Dach) gleich drei Funktionen erfüllt. Öffnen und Schließen gelingt leicht. Einfach den richtigen Knopf gedrückt halten, und in 25 Sekunden öffnet oder schließt sich das Dach. Allerdings muss der Wagen dabei stehen. Serienmäßig eingebaut ist die Bewunderung der Umstehenden. Ob wohl der Anblick von klappenden Stahldächern doch schon eher vertraut ist, ruft das Zusammenspiel der fünf Teile bei den Betrachtern großes Erstaunen aus. Wir hörten öfter die Frage: Und das ist ein VW? Für große Einkaufstouren ist der Wagen allerdings nicht geeignet. Denn mit 205 (geöffnet) und 380 Litern (geschlossen) Fassungsvermögen bleibt der Schlund doch übersichtlich.

Unter der Haube sorgte ein alter Bekannter aus Wolfsburg für den Vortrieb. Der 2,0 Liter FSI mit 110 kW/150 PS passt gut zu dem Cabrio. Der Motor hat ausreichend Leistung den doch immerhin bis zu 1,9 Tonnen schweren Wagen in angemessener Zeit zu beschleunigen. In knapp zehn Sekunden gelingt der Spurt von 0 auf 100 km/h. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h zu erreichen, machte keine Schwierigkeiten, doch das schöne Cabriogefühl stellt sich bei deutlich geringeren Geschwindigkeiten ein. Dann bleibt auch der Verbrauch im Rahmen der offiziellen Werte. Mit 9,1 Liter auf 100 km kamen wir dem VW-Durchschnitt von 8,3 Liter recht nahe.

Der Eos ist ein waschechter VW. Zwar gehört mittlerweile eine ordentliche Komfort- und Sicherheitsausstattung zu den Wagen aus Wolfsburg dazu – so steht unser Testauto ab 27.950 Euro beim Händler. Doch genauso leicht, wie sich das Dach öffnen lässt, gelingt es in der nach oben offenen Preisliste weitere Optionen zu finden. So sprengen zum Beispiel eine zusätzliche Metallic-Lackierung, Lederausstattung und eine Klimaautomatik schnell die 31.000 Euro-Grenze. Und für weitere Individualisierungswünsche bleibt noch viel Raum.

Text: Elfriede Munsch

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