Die Ausbildung der Hunde dauert bis zu 12 Monate. Die Kosten von etwa 20.000 bis 30.000 Euro werden in Deutschland von den Krankenkassen übernommen. Während der Ausbildung lernen Blindenhunde ca. 75 Hörzeichen, mit denen der Hundeführer seinen Hund navigieren kann. Nach der Ausbildung kommen die Hunde zu ihren neuen Führungspersonen. Hund und Halter werden dann als Gespann bezeichnet. Es ist selbstverständlich, dass beide ein eingespieltes Team sein müssen.
Die Blindenführhunde sind so trainiert, dass sie trotzdem manche Befehle der Hundeführer verweigern, beispielsweise dann, wenn Gefahr besteht. Wenn etwa das Kommando „Geradeaus“ gegeben wurde, bleibt der Hund eigenständig an Überwegen stehen, wenn ein Auto kommt. Dieses antrainierte Verhalten heißt korrekt intelligenter Ungehorsam. Die Tiere weichen auch selbstständig Hindernissen aus wie z. B. Straßenschildern, Pollern oder gar Pfützen. Dabei achten sie sogar auf Hindernisse, die sich auf Kopfhöhe des Halters befinden.
Was sollte man beachten, wenn man einem Gespann aus Mensch und Blindenhund begegnet?
- Im Einsatz nicht streicheln! Blindenführhunde sind im Einsatz sehr konzentriert und kümmern sich nur um ihre Führungspersonen. Bitte den Hund auch nicht füttern und nicht nach ihm rufen.
- Den Weg für das Gespann freimachen!
- Blindenhunde sind von allgemein geltenden Zutrittsverboten für Gebäude im öffentlichen Raum ausgenommen!
Blindenführhunde sind Garanten für ein deutliches Mehr an Verkehrssicherheit. Zudem ermöglichen sie ihren Führungspersonen ein selbstbestimmteres Leben. Somit sticht der heutige Tag des Blindenhundes aus den vielen eher irrelevanten „Tagen des …“ positiv heraus. Die Blindenführhunde sind es sicherlich wert, dass ihnen diese Aufmerksamkeit zukommt. Sie haben es verdient.
Fotos: DBSV/Anke Peters – Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. https://www.dbsv.org/