Die Post-Tochter DHL Privatkunden bietet nach eigenen Angaben als erster Logistiker einen klimaneutralen Päckchen-Versand an. Die Aktion startet am 1. August 2006, teilte der Konzern heute in Berlin mit und stellte zugleich seine neue Klimaschutzinitiative vor. Daran nahmen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, Dr. Claude Béglé, Vorsitzender des Bereichsvorstands Express Deutschland, und Dr. Monika Wulf-Mathies, Leiterin des Zentralbereichs Politik und Nachhaltigkeit der Deutschen Post World Net, teil.
Umweltbewusste Kunden können sich künftig für die Versandart Pluspäckchen GoGreen entscheiden. Dabei werden alle beim Transport entstehenden CO2-Emissionen berechnet und über unternehmensinterne sowie externe Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Dazu fließen zehn Cent pro verkauftem Päckchen in diese Projekte ein. Das umweltfreundliche Produkt ist Teil der GoGreen-Initiative, mit der sich das Unternehmen für die Reduktion von CO2-Emissionen einsetzt. Transparenz und Glaubwürdigkeit dieser Umweltinitiative würden durch eine externe Zertifizierungsgesellschaft überprüft und bestätigt.
Der Bundesumweltminister nannte diese Initiative beispielhaft. Deutschland bleibe auch weiterhin Vorreiter beim Klimaschutz und werde sein Kyoto-Ziel mit der Verringerung des Treibhausgas-Ausstoßes um 21 Prozent bis zum Jahr 2012 einhalten. Dazu müsse neben der Politik auch die Wirtschaft Initiative ergreifen. Beide Seiten müssten etwas tun und beispielsweise andere Formen der Energieproduktion gefunden werden. Der Staat sei damit alleine überfordert. Das GoGreen-Projekt setzt hier Maßstäbe, die auch anderen Unternehmen als Denkanstoß dienen können, so Gabriel. Von dem guten Beispiel der Deutschen Post World Net sollten viele lernen. Gabriel hofft auf zahlreiche Nachahmer, auch die Bundesregierung sollte diesem Beispiel folgen. Alle beim Transport des Pluspäckchens entstehenden Treibhausgase werden über Klimaschutzprojekte ausgeglichen.
Nachhaltiges Wirtschaften sei Teil der Unternehmensstrategie des weltweit agierenden Konzerns. Mit der GoGreen-Initiative werden wir unserer Verantwortung für den Klimaschutz gerecht und folgen damit dem Grundgedanken des Kyoto-Protokolls, die CO2-Emissionen beim Transport zu verringern, betonte Dr. Monika Wulf-Mathies. Zudem komme der Konzern auch der Nachfrage vieler Kunden nach, die eine Option für den umweltfreundlichen Versand suchten. Als weltweit führender Logistikkonzern wollen wir unseren Kunden innovative und nachhaltige Logistikkonzepte anbieten, vom Produkt bis hin zum umweltschonenden Transport, ergänzte Dr. Claude Béglé.
Teile des Verkaufserlöses fließen in Solar-Energie-Anlagen in Indien und Sri Lanka. Den größten Teil ihres Klimaschutzbeitrags investiert die Deutsche Post World Net in unternehmenseigene Projekte zum Einsatz alternativer Fahrzeuge und Kraftstoffe. Dabei arbeite der Konzern intensiv mit Fahrzeugherstellern und Kraftstoffproduzenten sowie Forschungsgesellschaften zusammen, um eine zukunftsfähige und nachhaltige Technik zu fördern. Ferner unterstützt das Unternehmen externe Projekte: so zur Reduktion von Methangas in Deutschland, zur Förderung von Solarenergie in Süd-Ost-Asien und zur Wiederaufforstung von Regenwald im brasilianischen Amazonasgebiet.
Text und Fotos: Erwin Halentz