Beinahe jeder dritte Wagen gehört gegenwärtig zwischen Nordsee und Alpen einer Frau, in wenigen Jahren klettert der Anteil weiblicher Autobesitzer auf rund 50 Prozent. Dies prognostizierte Prof. Dr. Doris Kortus-Schultes vom Kompetenzzentrum Frau und Auto der Hochschule Niederrhein bei der Aktion Subaru sucht die Allrad-Lady 2006 in Berlin.
Berufstätig, allein lebend und immer mobiler – das trifft heute auf viele Frauen zu. Die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 40 und 49 Jahren treten in eine neue Lebensphase. Deren Kinder seien nunmehr flügge, heiß ersehnte Wünsche nach ein wenig Luxus dominieren. Der Wechsel geschieht: Das Mamma-Mobil wird getauscht in ein Me-Mobil, analysiert die Wissenschaftlerin. SUV oder Cabrio seien erschwinglich und Realität. Hersteller und Händler nähmen sich diese oft zahlungskräftige Gruppe langsam professionell an.
In der Führerscheinquote und beim Einkommen stehen die 30- bis 39-Jährigen nicht nach. Sie seien mit dem Auto aufgewachsen, erklimmen Top-Positionen mit kräftigem Einkommen. Und für Nachwuchs ist mit der vorgelagerten Generation @ gesorgt. Die 17- bis 29-jährigen Frauen seien eine exklusive Zielgruppe: Untersuchungen belegen, dass der erste eigene Pkw und die damit verbundenen Erlebnisse das ganze weitere Autofahrerleben prägen, betont Kortus-Schultes. Um diese Damen sollte sich die Branche vor allem bemühen – aber professionell, also mit Geist, Witz und Charme.
Aber auch die über 70-Jährigen, die heute länger Auto fahren können als früher, seien zu hegen und pflegen. Star-Operationen ermöglichen ein gutes Sehen bis ins hohe Alter, und die Damen können auf Erspartes zurückgreifen. Die Führerscheinquote wachse in dieser Altersklasse in den kommenden Jahren stark an.
Die Anforderungen, die Frauen an ein Auto stellen, unterschieden sich nicht signifikant von denen der Männer. Die Damen wollen höher sitzen und wünschen eine komfortablere Übersicht über den Straßenverkehr. Viele setzten auf viel Kraft unter der Haube; Ebenso mögen sie rasantes Fahren. Sicherheit sei bei Frauen das A und O, es ist stärker ausgeprägt als bei Männern.
Text und Foto: Erwin Halentz