Antwort von Hans-Georg Marmit, KÜS: Wer den letzten Tropfen Kraftstoff verfährt, kann tatsächlich dem Motor schaden. Denn der Sprit ist nicht nur zum Verbrennen da, sondern er kühlt das Triebwerk und schmiert zudem Einspritz- und Kraftstoffpumpen. Die Lebensdauer sinkt durch das Trockenlaufen deutlich, wenn es ganz schlecht läuft, ist sogar ein sofortiger Komplettausfall möglich. Ärgerlich und teuer: Ersatz kostet schnell einen vierstelligen Betrag. Dazu kommt unter Umständen ein Bußgeld. Denn die Kraftstoff-Panne auf der Autobahn/Kraftfahrstraße gilt als widerrechtliches Halten oder Parken. Das Bußgeld beträgt 30 beziehungsweise 70 Euro.
Wer aus Pech oder Nachlässigkeit trotzdem mit leerem Tank liegen bleibt, muss natürlich zunächst je nach Motor Benzin oder Diesel nachtanken und den Motor starten. Das kann einige Zeit und mehrere Versuche benötigen, da sich das Kraftstoffsystem zunächst selbst entlüften muss.
Am besten tankt man also frühzeitig – ist dann auch flexibel beim Zeitpunkt und nicht so stark auf die gerade aktuellen Kraftstoffpreise angewiesen. Auf die Angabe der verbliebenen Reichweite im Bordcomputer sollte man sich dabei nur bedingt verlassen. Ab dem Zeitpunkt, an dem das Reservelämpchen leuchtet, kann man bei den meisten Fabrikaten zwar durchaus noch dutzende Kilometer fahren. Doch die Anzeigen sind längst nicht so genau, dass man sich danach tatsächlich richten könnte. Deshalb wird am Ende der Kraftstoffreserve die Reichweite auch häufig nicht bis auf den letzten Kilometer angegeben, sondern durch blinkende Striche ersetzt. Damit wollen die Hersteller verhindern, dass der Fahrer die Fahrt an die Tankstelle mit dem allerletzten Tropfen kalkuliert.