Alfa Romeo 2019: Feiern mit dem „Iceman“, mit Farina, Fangio und Giorgio

2019 ist ein aufregendes Jahr für Alfa Romeo. Wohl kaum eine andere Automarke kommt mit so viel Emotion rüber wie die italienische Traumfabrik zwischen exklusiver Schönheit, Rasse und Speed. Da wäre zunächst der rein sportliche Aspekt: Das Haus Alfa Romeo ist seit Beginn dieser Saison wieder zurück in der Formel 1. De facto waren die Italiener das eigentlich schon im vergangenen Jahr als Junior-Partner von Sauber. Nur: Notiz genommen hat fast niemand davon, dass die Traditionalisten der Königsklasse des Motorsports bei einem Mittelfeld-Team mit an Bord waren.

Das ist jetzt anders: Seit 2019 heißt der langjährige Formel-1-Stall des Schweizers Peter Sauber nun offiziell „Alfa Romeo Racing“. Aushängeschild ist der finnische Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen, der „Iceman“.

Womit der 1910 in Mailand gegründete Markenmythos zu den eigenen Wurzeln und denen der Formel 1 eine Volte gedreht hat. Hießen doch die ersten beiden Weltmeister neuen „formula uno“ 1950 und 1951 Giuseppe Farina und Juan Manuel Fangio: Und was fuhren sie damals? Natürlich Alfa Romeo: Doch in diesem Jahr gedenkt man bei Alfa nicht nur Farina und Fangio, sondern auch Giorgio. So nennt sich die außergewöhnliche Heckantriebs-Plattform, auf der die beiden Marken-Flaggschiffe Giulia und Stelvio entstehen.

Um aber nicht nur Anerkennung und Designerpreis einzuheimsen, sondern auch mit ihren Derivaten Geld zu verdienen – sprich die Absatzzahlen zu stärken – hat das Haus jetzt die beiden attraktivsten Modellreihen, die Limousine „Giulia“ und das SUV „Stelvio“, mit stärkeren Motoren und neuen Ausstattungsvarianten attraktiver gemacht. Zum Kaufen, versteht sich, nicht nur zum Bewundern. Denn Alfa Romeo will (und muss wohl auch) raus aus der Ecke des angehimmelten Exoten, der aber auch den einstigen Werbeslogan, dass es „schon immer etwas teurer“ sei, einen besonderen Geschmack zu haben, wiederlegen möchte. Ein etwas größeres Stück vom wohlschmeckenden Kuchen der deutschen Premium-Marken Audi, BMW und Mercedes-Benz würde man nur allzu gerne knabbern. Das gilt bei Giulia und Stelvio.

Höhere Ausstattungsvarianten, mehr Komfort in Basisvarianten und stärkere Dieselmotoren sind die Stellschrauben, an denen die Italiener aus diesem Grund ab sofort drehen. So hat man den beiden Einstiegs-Varianten des 2,2 Liter Turbodiesels jeweils zehn PS mehr gegönnt. Dass dabei der Einbau eines in der Regel Leistungsmindernden SCR-Katalysators kompensiert wurde, um die schärfste Abgasnorm Euro6 d-temp zu erfüllen, ist mehr als nur ein angenehmer Nebeneffekt.

Nichts geändert hat sich bei den drei Turbobenzinern: ein Zweiliter-Triebwerk (200 oder 280 PS) sowie das „Sahneschnittchen“: der V6 (zusammen mit Ferrari entwickelt), im Quadrifoglio, der 510 PS auf die Kurbelwelle stemmt. Durch den Einbau eines Partikelfilters sind auch diese Versionen nicht mehr unter dem Radar der DUH. Limousine und SUV sind bei allen Motorisierungen ab Werk ohne Aufpreis mit einer Achtgang-Automatik ausgestattet.

Von der Entwicklungsstufe der Quadrifoglio-Version profitieren auch die (zumindest antriebstechnisch) nicht ganz so spektakuläre Angebote bei beiden Modellreihen. Das gilt für das konsequent umgesetzte Leichtbau-Prinzip, um möglichst überall Gewicht einzusparen und setzt sich fort über die aus Rennsport gewonnen aerodynamischen Erfahrungen bis zu einer Gewichtsbalance, die dermaßen ausgeklügelt ist, dass sie selbst der „Prinzessin auf der Erbse“ nicht zum Unwohlsein bei engen und schnellen Passagen gereicht hätte.

Und: wer will, der kann. Die Fahrdynamik lässt sich individuell einstellen. Komplett neue Ausstattungen warten auch auf die PS-Tifosi. Das Programm bereichert jetzt die Versionen Business, B-Tech und Lusso. Angesprochen werden damit gewerbliche Vielfahrer, Angestellte mit höherem Dienstwagen-Kontingent oder die sportlich ambitionierten Fahrer. Dem Ganzen die Krone setzen die Benzin- und Diesel-Topmotorisierungen mit den Linien Veloce Ti (Giulia) und Ti (Stelvio) auf. Dort gehören unter anderem Allradantrieb und regelbare Dämpfer zum Paket.

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