Volvo baut sein Produktangebot aus: Im vergangenen Jahr sank der Marktanteil der schwedischen Ford-Tochter Volvo in Deutschland marginal von 1,2 auf 1,1 Prozent. Das entspricht rund 36.000 verkauften Autos. Für den Volvo Deutschland-Chef Lennart Stegland ist der Rückgang in einem leicht wachsenden Markt kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil. Er findet, dass sich Volvo im Segment der Premium-Anbieter gut geschlagen hat. Die klassischen Geschäftsbereiche solcher Anbieter, wie große Limousinen, Kombis oder Geländewagen seien stärker rückläufig als der Marktanteil von Volvo. Wachstum, so Stegland weiter, konnten die Wettbewerber nur in der Preisklasse um 20.000 Euro verbuchen. Dort finden die Schweden aber bislang nicht statt. Dass soll sich Ende diesen Jahres ändern. In Paris debütiert der Volvo C30, dessen Studie auf der Motorshow in Detroit zu sehen war. Der bullig-elegante Kompaktwagen tritt dann gegen Audi A3, BMW 1er und Mercedes A-Klasse an und soll die Verkaufszahlen von Volvo in Deutschland auf Rekordniveau bringen. Die Plattform teilt er sich mit seinen größeren Verwandten S40 und V50.
Das neue Segmente Wachstum bringen, hat Volvo mit der Markteinführung des XC90 im gehobenen SUV-Bereich gezeigt. Mit über 85.000 verkauften Einheiten ist der größte Volvo weltweit auch der meist verkaufte. Auch in Deutschland entschieden sich im vergangenen Jahr immerhin 6.733 Käufer für den Allradler, der damit hinter den Kombis V50 und V70 auf Platz drei der Volvo internen Verkaufshitparade rangiert. Alle Volvo-Limousinen zusammen kommen in etwa auf den gleichen Wert. Damit im Bereich der großen Limousinen wieder etwas mehr Leben herrscht, bringen die Schweden zum Genfer Salon die Neuauflage des S80 heraus. Die klassische Limousine soll vor allem bei der Fahrzeugsicherheit Maßstäbe setzen, so Lennart Stegland. Für Wachstum soll auch das wachsende Dieselangebot sorgen. Seit der Einführung des Konzerneigenen Fünfzylinder- TDIs im Jahr 2001 stieg der Anteil der Selbstzünder bei Volvo kontinuierlich von damals 20 Prozent auf heute über 70 Prozent. Damit liegt man vor Audi (67 Prozent), BMW (54 Prozent und Mercedes (50 Prozent). Einzig Alfa Romeo hat mit 74 Prozent einen höheren Dieselanteil an verkauften Fahrzeugen.
Kein neues Verkaufs-Segment, aber doch eine spürbare Belebung wird auch der Verkaufsstart des Cabrio-Coupés C70 dieser Tage bringen. Das Blechklappdach-Cabrio ersetzt Coupé und Cabrio der 70er-Baureihe und verbindet eine schöne Form mit praktischem Nutzwert.
(Text: Günter Weigel)