Benjamin Biolay: A l'origine. (Virgin)
Gerade mal 30 Jahre jung, zählt Benjamin Biolay schon zu den ganz Großen des aktuellen französischen Chansons. Genauer gesagt zu den Künstlern, die dem klassischen Chanson eine modernes Gewand geben können, also die Berührung mit Pop, Rock und Jazz eher suchen als scheuen. Nicht dass er den typischen Chanson-Themen – der Liebe, zum Beispiel – abgeneigt wäre: Er bietet dies nur eben in neuer, ganz eigener Form dar. An Selbstbewusstsein mangelt es ihm nicht. Die Werke des legendären Jacques Brel etwa mag er nicht, weil zu traurig.
Tatsächlich: Wer das Chanson im klassischen Stil als zu getragen oder zu melancholisch empfindet, wird an A l'origine um so mehr Freude haben. Das gilt nicht nur für Hörerinnen und Hörer, sondern auch für Künstlerkollegen, deren Aufnahmen Biolay – wenn er nicht gerade in eigener Sache im Studio steht – bereichert. Zuletzt ließ sich Francoise Hardy für ihr aktuelles Album Tant de belles choses inspirieren, davor waren es u. a. Juliette Greco, Isabell Boulay und Julien Clerc.