Vor fast 30 Jahren hat der Mazda MX-5 bei seiner Einführung eine Art Cabrio-Renaissance eingeleitet, seitdem sind mehr als eine Million Exemplare vom japanischen Roadster produziert worden. Allein in Deutschland fanden 130.000 Exemplare des Zweisitzers einen Käufer. Am 14. September ist die deutsche Markteinführung des MX-5 zum Modelljahr 2019 mit stärkerem Zweiliter-Motor und neuen Assistenten zu Preisen – wie gehabt – ab 22.990 Euro erhältlich. Der Roadster wird mit zwei Motorisierungen, in vier Ausstattungslinien sowie als Soft- oder Hard-Top angeboten wird. Die Hardtop-Version – RF genannt – ist ab 28.690 Euro zu haben.
Im neuen Modelljahr hat sich an der Optik des Kult-Roadsters kaum etwas verändert. Einmal Platz genommen im 3,92 Meter langen Japaner kommt großgewachsenen Personen das jetzt auch in der Länge verstellbare Lenkrad zu Gute. Die Sitze sind angenehm straff gepolstert und bieten bei der Kurvenjagd ordentlich Seitenhalt und eine gute Körperabstützung. Das Cockpit mit seinen Rundinstrumenten ist symmetrisch zum Lenkrad ausgerichtet. Die Instrumente sind im direkten Fahrerblick und prima ablesbar. Ins Kofferräumchen (130 Liter) passen zwei Handgepäck-Trolleys, allerdings sind die Ablagemöglichkeiten im Cockpit rar. Beim Softtop lässt sich das kleine Stoffverdeck nach wie vor in Sekundenschnelle mit einer Hand vom Fahrersitz aus manuell öffnen und schließen. Beim MX-5 RF geht das Ganze per Knopfdruck.
Für den Vortrieb sorgen zwei Vierzylinder: Ein 1,5 Liter- und ein Zweiliter-Benziner, die beide die Euro Norm 6d-Temp erfüllen. Der kleinere Vierzylinder-Saugmotor leistet jetzt 97 kW/132 PS (+1 PS), der sein maximales Drehmoment von 152 Nm bei 7500 min-1 erreicht. Dem Zweiliter-Motor habe die Ingenieure 24 Pferdestärken mehr spendiert, er leistet jetzt 135 kW/184 PS. Wir sind mit dem neuen Zweiliter-Softtop-Modell, der ab 27.790 Euro in der Exclusive-Line erhältlich ist, auf Probefahrt gegangen. Sein maximales Drehmoment von 205 Nm erreicht der flotte Hecktriebler bei 7.500 Umdrehungen. Von Null auf 100 km/h stürmt das Wägelchen in 6,5 Sekunden und wenn es sein muss, kann man mit 219 Stundenkilometern über die Autobahn düsen. Mehr Spaß bringt der Japaner allerdings auf kurvigen Landstraßen: das gut abgestimmte Fahrwerk und die direkt ansprechende Lenkung führen zu einer Agilität und Kurvengier. Der Hinterradantrieb und die Gewichtsverteilung 50:50 machen das Ganze perfekt. Die Kraft wird mittels eines knackig zu schaltenden Sechsganggetriebes mit kurzen Schaltwegen auf die Hinterräder gebracht. Laut Hersteller liegt der Normverbrauch bei 6,9 Liter. Auf unserer Testfahrt über die Transfagaran Hochgebirgsstraße in Rumänien lag unser Durchschnittsverbrauch bei 7,5 Litern. Optional für das Hardtop-Modell bietet Mazda eine Sechsgang-Automatik an.
Angeboten wird der Kult-Japaner in den Ausstattungsstufen Prime-Line, Center-Line, Exclusive-Line und Sports-Line. Der RF ist nur in den beiden höchsten Ausstattungsstufen zu haben. Immer serienmäßig sind unter anderem LED-Licht, Audiosystem und Klimaanlage an Bord. In den höheren Ausstattungsstufen oder auch optional sind beispielsweise eine Verkehrszeichenerkennung, Spurhalte- und Spurwechselassistent, Ausparkhilfe, Müdigkeitserkennung und City-Notbremser. Mazda Deutschland erwartet rund 4.000 MX-5-Verkäufe in 2019.
Text: Ute Kernbach
Fotos: Mazda