Frage: „Wenn mein Hybridauto nicht anspringt, kann man ihm dann mit jedem anderen Pkw Starthilfe geben? Oder ist das möglicherweise gefährlich?“
Antwort von Hans-Georg Marmit, Kraftfahrzeugexperte der Sachverständigenorganisation KÜS: „Im Prinzip lässt sich auch bei Hybridautos die Batterie für einen Fremdstart überbrücken. Zumindest dann, wenn neben dem Traktions-Akku ein klassischer 12-Volt-Stromspeicher an Bord ist – was aber in der Regel der Fall ist. Allerdings kann die Starthilfe im Detail kniffliger sein als bei konventionellen Fahrzeugen. Und: Als Stromspender eignen sich Hybridautos meist nicht.
Die erste Hürde beim Starthilfe-geben ist die Position der 12-Volt-Batterie. Sie befindet sich nicht immer an der erwarteten Stelle im Motorraum, sondern wird gerne auch mal im Gepäckabteil versteckt. Das Risiko, die Starter- mit der lebensgefährlichen Hochvoltbatterie zu verwechseln, ist jedoch selbst für Laien gering, da letztere in der Regel versiegelt, mit Warnhinweisen versehen und nicht unmittelbar zugänglich ist.
Einige Hersteller gehen in Sachen Starterbatterie einen Sonderweg. So gibt es bei einigen Modellen spezielle Starthilfeanschlüsse im Motorraum, die per Kabel mit der versteckt liegenden Batterie verbunden sind. Bei einigen sehr neuen Hybrid-Typen kann zudem die Traktionsbatterie per Knopfdruck als Starthelfer zugeschaltet werden. Sie liefert dann kurzzeitig genug Spannung für den Motorstart. Wie genau die Starthilfe für das eigene Auto aussehen muss, sollte daher möglichst schon vor dem Eintritt eines Notfalls recherchiert werden. Alle nötigen Angaben finden sich in der Betriebsanleitung.
Dort steht auch, ob sich das eigene Hybridauto als Stromspender eignet. Meist ist das nicht der Fall, da die Verkabelung im 12-Volt-Netz bei dieser Antriebsart schwächer dimensioniert ist als bei konventionellen Fahrzeugen. Im Extremfall kann es beim Geberauto zu schweren elektronischen Fehlern kommen, die häufig erst später auffallen.
Quelle: Dirk Schwarz/SP-X