Seit dem Jahr 2008 ist Abarth, das zuvor als sportlicher Kleinwagen-Ableger von Fiat ein Begriff war, als eigenständige Marke auch auf deutschen Straßen unterwegs. Im Jahre 1971 kaufte Fiat das von Carlo Abarth 1949 gegründete Unternehmen auf. Das Label, Abarths Sternzeichen Skorpion, stand fortan auf gelb-schwarzem Grund für den italienischen Rennsport des „kleinen Mannes“. Bei Fiat war vor allem der 500 die Basis für die flotten Rennsemmeln, die vorzugsweise mit rot-weißen Rallyestreifen und einem für ihre „Größe“ infernalischem Sound auf sich aufmerksam machten. Klein und wendig mussten Abarths Autos sein: Kurze, knackige Überhänge, kaum Gewicht, dafür ordentlich Leistung im Heck: Horch, husch und weg: Das war und das ist ein Abarth bis heute geblieben.
Inzwischen ist Abarth, wie gesagt, als eigene Marke ein Mitglied der FCA Group (Fiat Chrysler Automobiles). Das hat sich seit dem Start im Jahr 2008 mit 20 Händlern prächtig entwickelt. Heute, 2018, verweist Abarth auf 154 „Points Of Sales“, also Verkaufs-Niederlassungen. Dort möchte man vor allem junge, vom Rennsport begeisterte Kunden ansprechen. Dass es dabei zu Interessenskonflikten mit Alfa Romeo kommen könnte, einer immerhin gleichfalls sportlich orientierten Marke, befürchtet man nicht: komplett andere Zielgruppen“, sieht Abarth-Manager Harald Koch ausdrücklich für die Abarth und Alfa Romeo.
3787 Einheiten habe man im kompletten Jahr 2017 an den Kunden bringen können. Die Steigerungsrate habe stets um die 30 Prozent betragen. Ein Ergebnis, so Koch, mit dem man angesichts des sehr speziellen Angebotes und des angesprochenen Kunden-Umfeldes sehr zufrieden sei. Zum Portfolio von Abarth gehören derzeit die Baureihen Abarth 595 in vier Versionen als Limousine und als Cabriolet miz 70 Prozent des Gesamtvolumens aus, hinzu kommen die Sondermodelle 695 wie etwa der 695 Rivale oder der tributo Ferrari mit 180 PS und die wunderbaren Eyecatcher Abarth 124 Spider (offen) und der 124 GT. Im offiziellen Abarth-Markenclub „The Scorpionship“ treffen sich Gleichgesinnte, geben Tipps und tauschen Erfahrungen aus.
Abarth bietet derzeit als Möglichkeit des preiswerten Einstiegs in die Welt leistungsgesteigerter Kleinfahrzeuge vier Modell-Versionen an: Das sind der Abarth 595, (210 km/h, ab 18.490 Euro), Abarth 595 Pista, (216 km/h, ab 21.190 Euro), Abarth 595 Turismo (218 km/h, ab 22.490 Euro) und Abarth 595 Competizione (225 km/h ab 25.190 Euro). Letzterer ist mit Schalensitzen „Abarth Corsa by Sabelt“ ausgestattet, verfügt über Koni-Dämpfer und eine Hochleistungs-Bremsanlage von Brembo.
Für den Vortrieb der kleinen italienischen Kraftzwerge sorgt jeweils der 1,4-Liter-Turbobenziner mit Leistungen von 145 PS bis 180 PS. Der Motor erfüllt in allen Versionen die Schadstoffnorm Euro 6 und ist in der Regel mit einem manuellen Fünfgang-Getriebe kombiniert. Optional gibt es auch ein automatisiertes, sequenziell geschaltetes Getriebe „Abarth Competizione“ mit Schaltwippen am sportlichen Lenkrad.
Den Wurzeln des Firmengründers Carlo Abarth, also dem Motorsport, ist die Marke immer treu geblieben. Die Rennserie „Trofeo Abarth selenia“ umfasst sieben Veranstaltungen mit jeweils zwei Rennen auf verschiedenen europäischen Rennstrecken. Abarth unterstützt zudem die Nachwuchs-Rennserie Formel 4 als offizieller Motorenlieferant. Dazu gehört in Deutschland auch die ADAC Formel 4.
Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Abarth