„Ich habe gehört, dass Kraftstoff bei langer Lagerung schlecht werden kann. Stimmt das?“
Antwort von Hans-Georg Marmit, Kraftfahrzeugexperte der KÜS: Richtig gelagert halten Diesel und Benzin ewig. Das haben Tests mit luftdichten Metallcontainern ergeben. Im Auto, im Reservekanister oder in großen Lagertanks herrschen aber weniger ideale Bedingungen. So verflüchtigen sich über die Zeit die zündfähigen Bestandteile des Sprits, so dass die Qualität leidet. Wie lange es dauert, bis Benzin und Diesel schlecht werden, hängt aber von den konkreten Lagebedingungen ab und lässt sich kaum vorhersagen. In der Praxis treten aber selten Probleme mit derartigen Fällen auf.
Häufiger Ärger macht hingegen die sogenannte Dieselpest. Vor allem bei wenig genutzten Motoren kann sie für ernste Schäden und teure Reparaturen sorgen. Schuld sind Bakterien, die über eintretendes Wasser ins Auto kommen oder sich im Kondenswasser des Tanks bilden. Sie bauen den Kraftstoff ab und bilden eine schleimige Masse, die Filter und Injektoren verstopft. Zudem scheiden sie Schwefelwasserstoff aus, der für Korrosion im Motorinneren sorgt.
Die Dieselpest ist vor allem bei selten genutzten Motoren ein Problem, etwa in Booten, Baumaschinen, Notstromaggregaten oder Oldtimern. Auch eine schlechte Kraftstoffqualität auf Fernreisen kann die Bildung begünstigen. Aber auch der hier erhältliche Diesel verdirbt schneller, seitdem ihm ein fester Prozentsatz Biodiesel (B7) beigemischt wird.
Text: Dirk Schwarz/SP-XWer vorbeugen will, hat diverse Möglichkeiten: Angefangen bei der regelmäßigen Reinigung von Filtern und Tank über den Einbau eines Vorfilters mit Wasserabscheider bis zur Nutzung diverser Biozid-Additive zur Prophylaxe. Wer ein Notstromaggregat betreiben will, sollte statt dem üblichen B7-Diesel lieber Heizöl wählen.
Text: Dirk Schwarz/SP-X