Buchtipp – Grönemeyer: Mein großes Rückenbuch

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Isch habe Rücken! Horst Schlämmer alias Hape Kerkeling hat das benannte Problem beileibe nicht erfunden, auf seine spezielle Weise aber deutlich gemacht, dass es sich hier um ein echtes Volksleiden handelt. Entsprechend vielfältig sind die Empfehlungen, Diagnosen und Therapieangebote, und regelmäßig kommen neue dazu. Ja, aber was von alledem ist denn nun für welchen Rücken gut?

Dietrich Grönemeyer, Medizinprofessor und Autor einiger Bücher zum Thema, bahnt mit seinem neuen Buch einen Weg durch den Dschungel von alledem und beantwortet die Frage. Dass er den Autofahrern gleich einige Seiten widmet, auf denen er auch hilfreiche Übungen in Text und Foto bereithält, werden alle schätzen, die nach einer längeren Fahrt aus ihrem Wagen mehr gekrabbelt als ausgestiegen sind.

Differenziert beschreibt Grönemeyer die Anwendung von Schmerzmitteln, nennt klar ihre Möglichkeiten und Grenzen. Verblüffend ist die Vielfalt der Hausmittel, die er benennt, allen voran die Wirkung der Wärme – früher gerne als Omatipp belächelt, heute wissenschaftlich in der Effizienz belegt. Auch wenn man nicht hinter dem Steuer sitzt, misst er der gezielten Bewegung ihre Bedeutung zu. Überhaupt hat die Naturheilkunde einiges zu bieten, wozu auch eine Ernährungsumstellung gehören kann. Manches, was man so der Einfachheit halber zu sich nimmt, macht nicht nur dick, sondern missfällt auch dem Bewegungsapparat: Der reagiert – schönes Sprachbild – sauer und dadurch mit Schmerzen.

Die klare, anschauliche Sprache des Autors – wie in anderen Büchern eine Entdeckungsreise durch den eigenen Körper – macht das Lesen leicht, ändert aber nichts an der Brisanz des beschriebenen Problems. Wer davon betroffen ist, wird sicher hilfreiche Hinweise finden – und kann Schlämmers Stoßseufzer irgendwann sparsamer verwenden. Oder sogar ganz aus dem eigenen Wortschatz streichen.

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: Mein großes Rückenbuch. Wie Sie Ihren Schmerz besiegen. Zabert Sandmann Verlag; 24,90 Euro.

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