Mit dem neun Audi R8 LMS GT4 schließt die Rennsport-Abteilung der Ingolstädter, die seit wenigen Jahren unter dem Namen „Audi Sport“ firmiert, die Lücke zwischen dem frontangetriebenen RS3 LMS und dem Profi-Rennwagen R8 LMS GT3. Der neue GT4-Renner teilt sich etwa 60 Prozent seiner Baugruppen mit dem Straßen-Sportwagen R8 V10, dessen 5,2 Liter großes Aggregat der GT4 nahezu unverändert übernimmt. Lediglich eine neue Abgasanlage, ein vom Reglement vorgeschriebener Luftmengenbegrenzer und eine neue Motorsteuerung halten im GT4 Einzug. Die Nennleistung des V10-Motors liegt je nach Einstufung durch die Motorsportbehörde FIA bei bis zu 364 kW/495 PS. Angetrieben werden – wie im neuen R8 V10 RWS – nur die Hinterräder. Geschaltet wird über ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Fahrstufen und mit Wippen am Lenkrad.
Was die Bereiche Fahrwerk, Bremse und Aerodynamik angeht, ist der R8 LMS GT4 deutlich ziviler ausgerüstet als sein großer Bruder aus der GT3-Klasse. Eine voll einstellbare Motorsport-Aufhängung, Rennbremsbeläge und ein kleiner Heckspoiler: Mehr ist in der GT4-Klasse nicht erlaubt. Beim Thema Sicherheit bringt Audi Sport im GT4 alle wichtigen Teile unter, die auch im GT3 montiert sind. Dazu gehören eine Dachluke zur einfacheren Bergung sowie ein spezieller Sicherheitssitz aus Kohlefaser.
Eingesetzt werden, kann der R8 LMS GT4, der rund 236.000 Euro kosten und ab Dezember ausgeliefert wird, in Rennserien auf der ganzen Welt. Die GT4-Klasse wird in nationalen und internationalen Meisterschaften ausgeschrieben und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Besonders junge Amateur- und reiche Gentlemen-Fahrer schätzen die Klasse wegen ihrer vergleichsweise niedrigen Einsatzkosten und der guten Fahrbarkeit der Autos. Bei der Ersatzteileversorgung setzt Audi Sport auf das weltweite Service-Netz, das bereits für R8 LMS GT3 und RS3 LMS existiert.
Text: Max Friedhoff/SP-X
Foto: Audi