Wenn man ihren Dauerbrenner-Refrain vom Sommer in meinem Kiez noch im Ohr hat, runzelt man beim neuen Albumtitel von Culcha Candela erst mal mit die Stirn: Feel Erfolg – Selbstbeweihräucherung oder jene Mischung aus Deutsch und Englisch, die in der Werbung mal als angesagt galt, inzwischen aber so oft ausgelatscht wirkt?
Weder – noch. Spätestens dann, wenn man sich den Titel laut vorliest, wird der Gag offenbar. Ein neues Erfolgsgefühl können sie gut gebrauchen und man mag ihnen auch viel Erfolg wünschen. Zwar sind sie ihrem Rezept einigermaßen treu geblieben – Reggae und deutschen Pop mit HipHop mischen, auf dass es vor allem tanzbar wird und im Ohr bleibt. Aber sie sind mit neuen Studiomusikern unterwegs gewesen und haben ohne detailliertere Vorgaben musiziert. Das ist mutig – und riskant, wenn man einen guten Ruf schon hat.
Feel Erfolg gefällt beim Hören. Das Tanzbare hat eindeutig Priorität, aber die Titel sind nicht nur was für Mittzwanziger. Rodeo ist schon bekannt, auch der Rest passt. Und mit Copcabana erinnern sie daran, dass es noch ein Weilchen lang Sommer ist. Womit sich der Kreis zum Somma im Kiez gleichsam schließt.
Culcha Candela: Feel Erfolg. (RCA)
