Marderbisse: Tierischer Ärger

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2

Dank bissfreudiger Marder und anderen Tieren entstehen an Fahrzeugen in Deutschland jährlich Schäden in Millionenhöhe. Immerhin handelt es sich laut dem Gesamtverband Deutscher Versicherer (GDV) um den vierthäufigsten Kaskoschaden. Allein 2015 wurden über 200.000 Fälle registriert, die Gesamtversicherungsleistung durch Tierbisse belief sich auf 63 Millionen Euro.

Gut 80 Prozent der Tierbissschäden sind, einer Untersuchung der Allianz zu Folge, dem Marder zuzurechnen. Aber auch kleine Nager können in Fahrzeugen zum Teil erhebliche Schäden verursachen. Finanzieller Spitzenreiter im Jahr 2016 war eine Maus. Die Reparatur eines von ihr bearbeiteten Porsche 911 Cabrios kostete den Versicherer 9.000 Euro. In der Regel liegen die Kosten allerdings deutlich niedriger. Für das vergangene Jahr beziffert die Allianz die durchschnittliche Schadenshöhe auf 288 Euro, dabei war der Schadenaufwand in Hamburg mit 413 Euro am höchsten, während in Sachsen mit 263 Euro die geringsten Kosten entstanden. Apropos Bundesländer: In Bayern mit seinen knapp 13 Millionen Einwohnern hat die Allianz 6.673 Tierbissschäden registriert, während in Nordrhein-Westfalen mit gut 18 Millionen Einwohnern nur 1.339 Bissschäden verzeichnet wurden. Insgesamt gibt es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Nach Bayern folgen auf Platz 2 Baden-Württemberg (3.732 Fälle) und Sachsen (2.562 Fälle), während in den nördlichen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (252) und Schleswig-Holstein (225) Tierbissschäden recht selten sind.

Hauptverursacher der Schäden ist übrigens der Steinmarder, der sich, anders als andere Marderarten, auch sehr nah an menschliche Siedlungen heranwagt. Die nachtaktiven Einzelgänger halten sich dabei auch gerne in Motorräumen auf und markieren diese dann mit Duftstoffen. Kommt ein derart markiertes Auto in ein anderes Revier, kann der Duft von fremden Tieren ein aggressives Abwehrverhalten auslösen, bei dem der Marder auch gerne mal in Schläuche und Kabel beißt. Die Mardersaison beginnt in der Regel im März und dauert bis in den Spätsommer.

Text: Mario Hommen/SP-X
Fotos: Allianz, ZDK/ProMotor/Volz/SP-X

Nach oben scrollen