Der aktuelle DAT-Report bzw. das Standardwerk der deutschen Automobilbranche ist auf dem Markt. Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) präsentierte ihn soeben in Berlin. VDA-Präsident Matthias Wissmann bezeichnete ihn als eine wichtige und überaus seriöse Faktenquelle. Trotz einiger Unkenrufe, auch aus der Politik, bleibt das eigene Auto für viele Menschen äußerst wichtig. Sie haben Spaß mit ihrer eignen Mobilität und wollen, dass das auch künftig so bleibt.
Durchschnittlich 11.430 Euro wurden in einen Gebrauchtwagen investiert (Vorjahr: 10.620 Euro), 29.650 Euro in einen Neuwagen (Vorjahr: 28.590 Euro). Besonders bei den Neuwagen sind aufpreispflichtige Extras wie Metallic-Lackierung oder Leichtmetallfelgen deutlich gestiegen.
74 Prozent aller Neuwagenkäufer nutzten für den Autokauf das Internet zur Informationsbeschaffung, das sind acht Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. 16 Prozent aller von Privatpersonen gekauften Neuwagen wurden über ein sogenanntes Neuwagenportal im Internet gekauft, das ist eine Steigerung zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte. Wegen des Internets haben 20 Prozent aller Käufer die Marke gewechselt, 21 Prozent haben aufgrund der Internetangebote statt eines Gebrauchtwagens einen Neuwagen erworben.
Bei über einem Drittel der Autokäufer stimmten nach eigenen Angaben die Verbrauchsangaben (42 Prozent der Neuwagen- und 35 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer) der Hersteller und Importeure. Rund ein Drittel wusste es nicht bzw. interessierte sich nicht dafür, und knapp 30 Prozent aller Autokäufer gaben an, dass die Verbrauchswerte der Hersteller und Importeure nicht mit den tatsächlichen Verbrauchswerten übereinstimmen. Die Abweichungen lagen bei den Neuwagenkäufern im Schnitt bei 0,8 Litern, bei den Gebrauchtwagenkäufern bei 0,9 Litern.
15 Prozent der Neuwagenkäufer und zehn Prozent der Gebrauchtwagenkäufer gaben an, dass die Diskussionen um manipulierte Abgaswerte ihre Kaufentscheidung beeinflusst hätten. Von diesen Teilgruppen haben 35 Prozent der Neuwagen- und 40 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer aufgrund dieser Thematik die Marke gewechselt. 30 Prozent bzw. 23 Prozent haben sich deswegen für eine andere Motorisierung entschieden.
Knapp die Hälfte aller Autokäufer (46 Prozent der Neuwagen-, 47 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer) glaubt weiterhin an den Diesel als Antriebsform der Zukunft. Nur 28 Prozent der Neuwagen- und 24 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer denken, dass der Diesel an Bedeutung verliere.
28 Prozent der Pkw-Haltern gaben an, sie würden über das Internet verbindlich einen Kundendienst buchen, 22 Prozent eine Reparatur. Bei Pkw-Haltern in Großstädten über 500.000 Einwohnern lagen die Anteile bei 37 Prozent für den Kundendienst und bei 30 Prozent für den Reparaturauftrag.
62 Prozent der Werkstattkunden bevorzugen vor einer anstehenden großen Inspektion eine ausführliche Dialogannahme, 35 Prozent wollen nur kurz den Schlüssel abgeben und dann die Werkstatt ihre Arbeit machen lassen. Bei den Frauen lag dieser Wert mit 41 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Neuwagenkäufer haben Spaß beim Autokauf, bei den Erwerbern von Gebrauchten sind dies nur knapp 40 Prozent. Für knapp ein Zehntel der Konsumenten ist der Neuwagenkauf nur ein notwendiges Übel, bei den Gebrauchtwagenkäufern sehen das ein Fünftel so.
Text und Fotos: Erwin Halentz
Titelseite DAT-Report 2017: DAT