Erste Erfahrungen: Maserati Levante

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Mit dem neuen Levante kommt nicht nur der erste SUV von Maserati auf den Markt, vielmehr möchte die Marke mit dem Dreizack mit dem neuen Premium-Modell ihren Kundenkreis erweitern. In Deutschland erwartet Maserati im nächsten Jahr stolze 1.250 Levante-Käufer, davon sollen rund 70 Prozent auf die Diesel-Variante entfallen. Der neue Levante, eine Symbiose aus Geländewagen und Coupe, steht ab sofort bei den rund 30 Maserati Vertragspartnern in Deutschland wahlweise mit einem Sechszylinder-Benziner oder -Diesel zu Preisen ab 70.500 Euro parat.

Das markante SUV-Coupe, dass unter anderem gegen Mitbewerber wie Audi Q7, Porsche Cayenne und Mercedes GLE antritt, präsentiert sich in einer wohlgeformten rassigen Verpackung. Die Formen erinnern an den Ghibli mit dem der Levante sich die Plattform und die technische Basis teilt. Der Maserati ist für ein Fahrzeug der Fünf-Meter-Klasse geradezu schön geworden und liefert dem Betrachter aus keiner Perspektive irgendeinen Anlass zur Kritik. Die athletische Figur des Italieners zeigt sich mit muskulöser Front mit Dreizack im Kühlergrill und flach geschwungenem Dach. Hinter der weit nach oben schwingenden Heckklappe lassen sich mindestens 580 l Gepäck verstauen. Der 5.003 mm lange, 1.968 mm breite und 1.679 mm hohe Geländegänger bietet viel Raum für die Passagiere. All dies findet in der luxuriösen aber auch ausgesprochen geschmackvollen Innenausstattung seine Fortsetzung. Betrachten und Platznehmen wird fast so wichtig wie das Fahren selbst. Nüchtern betrachtet, ist auch der Maserati ein Automobil und muss sich der Überprüfung solch profaner Kriterien wie Übersichtlichkeit, Fahrleistungen oder DIN Verbrauch aussetzen. Die serienmäßige Lederbestuhlung ist vorne wie hinten nicht nur bequem, sondern bietet auch viel Platz und eine gute Körperabstützung. Bei den gut konturierten Rücksitzen ist die Kopf-, Bein- und Schulterfreiheit sehr gut bemessen. Noch besser hat man es jedoch vorne. Hier kommt durch die erhöhte Sitzposition auch der Geländewagen-Charakter durch. Der Innenraum ist klar und sportlich gestaltet, das Lenkrad ist nicht mit allerlei Knöpfen überflutet und die Materialien vermitteln einen hochwertigen, edlen Eindruck.

Für den Vortrieb des 2,2 Tonnen schweren Levante, der serienmäßig mit dem intelligenten Allradsystem Q4 mit Torque Vectoring und einer Luftfederung mit Dämpferregelung ausgestattet ist, stehen zunächst zwei Dreilliter-V6-Motoren zur Verfügung. Die Kraft wird mittels einer Achtgang-Automatik von ZF auf die Räder gebracht, auf Wunsch kann der Levante-Pilot den Gang selbst wählen. Serienmäßig läuft das über den Wählhebel in der Mittelkonsole, optional sind Schaltwippen für das Lenkrad erhältlich. Für eine erste Testfahrt rund um Frankfurt stand der Redaktion der Volumenmotor zur Verfügung. Der 275 PS starke V6-Turbodiesel packt bereits ab der Leerlaufdrehzahl spontan und willig an, legt mit sonoren Blubbertönen kräftig an Drehzahlen zu und jubelt hinauf bis zu 4.000 Touren, dass einem das Herz aufgeht. Sein maximales Drehmoment von 600 Newtonmetern erreicht er zwischen 2.000 und 2.600 Umdrehungen. Der Italiener spurtet vom Stand auf Tempo 100 in 6,9 Sekunden und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 230 km/h. Die Automatik, die je nach ausgewähltem Fahrmodus (Normal, I.C.E, Sport und Off-Road) eher komfort- oder leistungsorientierte Gangwechsel bietet, schaltet präzise und eine stetige Beschleunigung ist garantiert. Noch mehr Dampf und italienisches Temperament hat der Levante S mit dem 430 PS starken Direkteinspritzer und Twin-Turbo-Technik-Benziner, der seinen Drehmoment-Bestwert von 580 Nm zwischen 4.500 und 5.000 min-1 erreicht. Dabei sprintet er in 5,2 Sekunden von Null auf 100 und erreicht Spitze 264 km/h. Das Ganze hat aber auch seinen Preis, der Levante S steht ab 88.000 Euro in der Preisliste. Die Kehrseite ist der Spritverbrauch, der laut Hersteller beim Diesel bei 7,2 Liter im Schnitt liegt, der Benziner konsumiert sogar 10,9 Liter. Bei zügiger Fahrt darf man hier gerne noch mal zwei Liter drauf schlagen.

Text und Fotos: Ute Kernbach

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