Die Traditionsmarke Lancia stirbt ganz langsam. Im vergangenen Jahr verkauften die Italiener weltweit lediglich noch 60.000 Fahrzeuge, 56.000 davon auf ihrem Heimatmarkt, wie die Beratungsagentur Inovev ermittelt hat. Im Jahr 2000 lag der Absatz der Fiat-Chrysler-Tochter noch bei rund 180.000 Autos.
Der Absatz-Rückgang resultiert auch aus dem Schrumpfen der Produktpalette. Im vergangenen Jahr wurden das Kompaktmodell Delta, die Limousine Thema und der große Van Voyager aus dem Programm genommen. Einzig verbliebenes Modell ist der Kleinstwagen Ypsilon, der 2015 noch einmal leicht geliftet wurde. Ab 2017 wird der Fünftürer nur noch in Italien verkauft, 2019 soll die Marke komplett eingestellt werden.
Gegründet wurde Lancia am 29. November 1906 von Vincenzo Lancia und seinem Freund Claudio Fogolin. Lange Zeit zählte das Unternehmen zu den exklusivsten und innovativsten Autoherstellern, viel Geld verdienten die Italiener aber nie. 1969 übernahm Fiat Lancia und führte die Marke zu einem kurzen Höhenflug mit Modellen wie dem Beta. Doch schon Ende der 70er-Jahre ging es wirtschaftlich wieder bergab. Auch die Kooperation mit Chrysler ab 2009 und die Übernahme amerikanischer Modelle brachte keine Rettung mehr. 2015 kündigte die Konzernleitung das Ende der Marke an.
Text: Holger Holzer/SP-X
Fotos: Lancia