Berlin: Spannungsbogen zwischen Kunst und Auto

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Mitten in Berlin an der berühmten Kreuzung Ecke Friedrichstraße/Unter den Linden befindet sich das DRIVE. Volkswagen Group Forum, in das jährlich Tausende, vielleicht auch Zehntausende Berliner und ihre Gäste strömen. Heuer präsentiert sich dort schon zum fünften Mal die Ars Electronica Linz, das weltweit wichtigste Medienkunstfestival. In den Räumen zeigen unter dem Titel Human Factor – Endless Prototyping internationale Künstler viele neue innovative Verknüpfungen und Kooperationen von Kunst und Industrie. Die Ausstellung behandelt zentrale Fragen und Herausforderungen des digitalen Zeitalters und reflektiert den „Faktor Mensch“ in der zunehmend technisierten Umwelt. Die Veranstaltungsreihe „DRIVEN by“ greift aktuelle Trends und Themen aus Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft auf, um einen lebendigen Gedankenaustausch zwischen Berlinern und Besuchern der Hauptstadt anzustoßen. Unter dem Dach verschiedener Themenformate finden ganzjährig Veranstaltungen wie Ausstellungen, Lesungen, Diskussionsrunden und Konzerte statt.

Gegenwärtig ist hierzulande ein starker Diskurs zum autonomen Fahren im Gange. Die Diskussion darüber hat gerade erst begonnen. Auch diese aktuelle Ausstellung im Herzen Berlins will den Dialog zu diesem komplexen Thema weiter anregen. Da stellt sich schon mal die Frage, ob Maschinen Mitleid kennen? Diese Schau geht dem Verhältnis Mensch & Technik nach.

Am 8. September 2016 beginnt in Linz die alljährliche Ars Electronica. Das Medienkunstfestival in Berlin ist wieder die von Digitalexperten kuratierte Ausstellung für die Hauptstadtrepräsentanz des Volkswagen-Konzerns, die sich im vergangenen Jahr als DRIVE. Volkswagen Group Forum neu aufgestellt hat. Die Gruppenschau „Human Factor“ kreist um den Fortschritt, seine Möglichkeiten und Risiken. Autos, Abgassoftware, Roboter: Der Mensch ist ohne Maschinen nicht mehr lebensfähig, so die Ausstellungsprämisse.

Unter den 20 Künstlern, die Probleme analysieren und über Lösungsansätze nachdenken, ist der Italiener Quayola. Inspiriert von Michelangelos Non-Finito-Technik erschafft er mit seinem Projekt „The Sculpture Factory“ mittels eines von Algorithmen gesteuerten Industrieroboters direkt vor Ort Variationen der altgriechischen Laokoon-Gruppe. Sie zeigt den Todeskampf des trojanischen Priesters Laokoon und seiner Söhne und gilt als beispielhafte Darstellung des Schmerzes. Obwohl Quayolas Figur niemals vollendet werden wird, deckt jeder Versuch eine neue Zusammensetzung der Materie auf.

Das DRIVE. Volkswagen Group Forum und die Ars Electronica Linz kooperieren bereits seit 2011. Die Ausstellung und das vielfältige Rahmenprogramm sind in Berlin bis zum 27. August 2016 zu sehen.

Der Eintritt ist frei.

Text und Fotos: Erwin Halentz

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