Wetter verhagelt die Stimmung nicht: Tolles 24h-Rennen für Rudi Speichs Truppe

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Ein turbulentes 24-Rennen mit vielen Wetterkapriolen und jede Menge Arbeit für die Mechaniker endete für das 2R Racingteam in der Besatzung Rudi Speich / Roland Waschkau / Dirk Vleugels / Thorsten Jung mit einem grandiosen Ergebnis: Am Ende standen nach einem harten Einsatz Platz 31 im Gesamtklassement und Rang zwei in der Klasse SP3T zu Buche.

Der giftgrüne Audi TT hatte in der Eifel, die an diesem Wochenende wahrlich eine „grüne Wetterhölle“ war, bravourös seine Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt. Das gesamte Team einen Super Job gemacht. Das Motorsport-Abenteuer endete aber auch nach ganz intensiven 24 Stunden mit einem Auto ohne Schrammen. „Was bei diesen Voraussetzungen fast einem Wunder gleichkommt“, wie der Nordschleifen-erfahrene Pilot nach dem Rennen feststellen durfte. Nach dem dritten Platz im Training, und einer Zeit, die um zehn Sekunden schneller war als im vergangenen Jahr, war die Truppe voller Zuversicht an den Start gegangen. „Wir wollten es vorsichtig angehen und uns zunächst aus allen Zweikämpfen raus halten. So ein Rennen ist lang und da muss man nicht von Anfang an zu viel riskieren“, lautete die Marschroute des Teams und des Fahrerquartetts.

Doch dann kam plötzlich dieser turbulente Auftakt mit dem Wettersturz. „Wir waren heilfroh, dass wir bei Abbruch des Rennens nach knapp einer Stunde keine großen Schäden an unserem Audi zu beklagen hatten“, erzählte Speich. Der grüne TT war um kurz nach 16 Uhr nicht in das unübersichtliche Chaos der Hagel-Unfälle bei Aremberg verwickelt worden. Das war wohl auch eine Folge der Strategie, es zunächst einmal mit der gebotenen Vorsicht an zu gehen. „Ein leichter Schaden an den rechten Felgen durch einen Kontakt mit der Leitplanke, als wir bei 40 km/h Aquaplaning hatten, war alles. Da ging es anderen wirklich sehr viel schlechter als uns.“

Einer der größten Konkurrenten der Audi-Truppe im Kampf um den Gesamtsieg, der Subaru WRX Sti, durfte den Re-Start in einer vorderen Startgruppe absolvieren und konnte dadurch einen erheblich Zeitgewinn verbuchen. In der Audi-Truppe war man aber dennoch sehr zufrieden, als es in die Nacht ging. „Beim Re-Start klappte alles bestens“, erzählte ein sichtlich zufriedener Rudi Speich am Montag, als die Belastungen des Wochenendes schon etwas „verdaut“ waren. Viel Lob gab es vor allem für die junge Truppe, die er sich aus seinem Motorsportclub für dieses Rennen zum ersten Mal zusammen gestellt hatte.

„Unser junges Mechaniker-Team konnte sich durch perfekte Fahrerwechsel und durch viele Witterungsbedingte Reifenwechsel richtig profilieren. Das war toll, wie die sich rein gehangen haben.“ So konnte sich das Audi-Fahrerquartett von ursprünglich Rang 68 unter 160 gestarteten Fahrzeugen beständig verbessern und viele Plätze gut machen. „Nach der Hälfte der Distanz füllten wir einen halben Liter Öl nach und wechselten die Bremsbeläge. Das aber auch schon alles.“

Da zwei Stunden vor Ende des Rennens der Zweitplatzierte Audi LMS aufgrund eines Unfalls ausfiel, „erbte“ das 2R Racingteam dessen Platz hinter dem führenden Subaru WRX Sti. „Diese Platzierung in der Klasse und ein 31. Rang im Gesamtklassement sind für uns alle ein Super Ergebnis“, lautete die Bilanz. Relativiert wird dieses Resultat noch durch die Vielzahl der GT3-Fahrzeuge (fast 40), die Porsche aus den Cup-Klassen und die Spezialtourenwagen aus der Klasse SP7. „Da können wir mit unserem 31. Rang in diesem Klassefeld wirklich stolz sein.“

Kurz vor dem Start des Rennens hatten sich am Samstagnachmittag die Protagonisten von Rallye und Rundstrecke zu einem kleinen Meinungs- und Erfahrungsaustausch getroffen. KÜS-Förderpilot Lukas Meter, derzeit Tabellenführer in der leistungsstarken Sektion der Citroën Racing Trophy, schaute beim gift-grünen Audi TT in der Box vorbei und wünschte dem Team um KÜS-Prüfingenieur Rudi Speich viel Glück und alles Gute.

Der 23-jährige WP-Spezialist ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, um auch einmal Boxenluft beim größten Rennen der Welt zu schnuppern. „Das ist schon toll, was das ganze Team da auf die Beine stellt. Die müssen ja wirklich auf alles vorbereitet sein. Nicht nur fahrerisch, sondern auch körperlich eine ganz große Herausforderung“ zollte der Trophy-Gewinner der R1-Kategroie des vergangenen Jahres den Nordschleifen-Spezialisten Respekt.

Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Oliver Kleinz

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