Ich gestehe, dass mir bei dem Titel spontan Harrys Witz eingefallen ist. Ich meine den Typen aus Harry & Sally, dessen Diät die einfachste aller möglichen ist: Iss einfach, was und wieviel du willst. Naja, der konnte sich's leisten.
A propos leisten – immer mehr Menschen machen sich Gedanken darüber, was ihre heutige Ernährung auch für ihre Zukunft bedeutet, wie viel man sich heute an Sünden Leisten kann, damit man in Zukunft nicht an Ernährungsfolgen erkrankt. Der Anti-Harry sozusagen. Paläo und vegan sind sicher zwei der angaesagtesten Ernährungstrends unserer Zeit, und sie scheinen gegensätzlicher nicht sein zu können: Hier die Erinnerung an den Menschen als Jäger und Sammler, der eben auch selbstverständlich Tiere erlegt und isst, dort der Naturliebhaber, der, je nach Konsequenz, sogar Leder als Bekleidung ablehnt, weil diese tierischen Ursprungs ist.
Trotzdem passen die scheinbaren Gegensätze gut zusammen, mithin ist Harry mit seinem saloppen Gag widerlegt. Tatsächlich. Ein wenig Jonglieren ist aber nötig, die Kombination macht's (wieder einmal). Wie das geht, zeigt das Autorenteam, und es ist wirklich beeindruckend.
Im Vorwort wird auf hilfreiche Menschen hingewiesen, die mit wertvollen Tipps zum Buch beigetragen haben. Das gilt auch für jede(n), wenn man sich für eine Diät entscheidet: Im Zweifelsfall einen kundigen Mediziner fragen. Zum Glück gibt es heute viele, die für ganz verschiedene Ernärungsformen offen sind, ohne diese gleich als Fanatismus oder – spöttisch lächelnd – als Unfug abzutun.
Ellen Jaffe Jones/Alan Roettinger: Paläo vegan. riva Verlag; 14,99 Euro.