Procar: KÜS-Tourenwagen kämpften in der Eifel gegen die Unbilden der Wetterhexe

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Turbulentes Renn-Wochenende bei den Läufen Nr. 9 und 10 der ADAC Procar-Serie: Auf dem Nürburgring kämpften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Deutschen Tourenwagen-Challenge (DTC) bei teils widrigen Bedingungen um weitere Punkte in insgesamt drei Divisionen. Ein ganzes Bündel an hoffnungsvollen Talenten „balgte“ sich mit zum großen Teil erfahrenen Rundstrecken-Spezialisten dabei auf der Kurzanbindung der Grandprix-Strecke in zwei packenden Rennen über jeweils 30 Minuten. Die Serie, auch in diesem Jahr als wichtiger Bestandteil der Motorsportbasis von der KÜS unterstützt, bewies dabei im Gesamtpaket des ADAC GT Masters-Wochenendes, dass der Motorsport vor allem von seiner Vielfalt und der gelebten Leidenschaft profitiert.

Nicht nur die sogenannten professionellen Rennfahrer sondern auch viele talentierte und engagierte Sportler zeigten gemeinsam mit ihren unentbehrlichen Helfern und Technikern an der Strecke und im Hintergrund, dass der Grundstein für die ganz großen Erfolge an der Basis gelegt wird. Und dass es dort mitunter (mindestens) genau so exzellenten, packenden und fairen Motorsport zu sehen gibt, wie auf der internationalen, fernsehreifen Bühne.

Kurz vor Beginn des ersten Rennens am Samstag hatte der Regen über der wolkenverhangenen Eifel aufgehört, und so ließ die Meute der Piloten und Amazonen mit einem prächtigen Bild und entsprechender akustischer Untermalung auf der Start- und Zielgeraden der legendären Rennstrecke ihren Lauf. Dabei waren es nicht nur die „üblichen Verdächtigen“, die bei der Siegerehrung ganz oben standen. Auch ein Neuling durfte nach dem schweißtreibenden Asphalt-Duell auf dem obersten Treppchen des „Stockerls“ begrüßt werden. In der Division 1 setzte sich der schwedische Tabellenführer Fredrik Lestrup vor dem Schweizer Milenko Vukovic und Heiko Hammel durch. „Ich habe von Anfang an richtig Gas gegeben, um mir den Zusatzpunkt für die schnellste Runde zu sichern“, schilderte der Skandinavier seine forsche Angriffstaktik von Beginn an. Hammel musste sich zwar mit Rang drei zufrieden geben, fuhr aber bereits seinen siebten Podiumsplatz der Saison ein. „Die Leistung unseres Fords reicht gegen die Konkurrenz einfach nicht aus. Besonders auf den Geraden haben wir keine Chance.“

In der Division 2 durfte sich Lokalmatador Andreas Rinke über seinen ersten Sieg auf dem Nürburgring freuen. „Ich wohne nur 50 Kilometer von hier entfernt. Bisher hat es auf meiner Heimstrecke immer nur zur Pole-Position aber nie zum Sieg gereicht. Heute hat es endlich geklappt“, jubelt der Citroën-Pilot nach dem Rennen. In der Division 3 bot sich dagegen wieder das gewohnte Bild. Gegen Seriensieger Steve Kirsch war auch beim neunten Anlauf kein Kraut gewachsen. Bei der anschließenden Siegerehrung durften die besten Piloten ihre Ehrenpreise aus der Hand von Hans-Georg Marmit, dem Fachbereichsleiter Presse/PR der KÜS, mit anerkennenden Worten für ihre gezeigten Leistungen auf der Rennstrecke entgegen nehmen.

Als am Sonntag um die Mittagszeit gestartet wurde, zeigte die Wetterhexe der Eifel wieder ihr ganzes Repertoire, das sie in diesem verregneten deutschen Mittelgebirge aufzuweisen hat: Nebel, Nieselregen, Temperatursturz. Ein „wet race“, also ein Regenrennen, stand an. Aus Sicherheitsgründen hatte sich die Rennleitung dazu entscheiden, den zehnten Saisonlauf hinter dem Safety-Car starten zu lassen. Erst nach zwei Einführungsrunden wurde das eigentliche Rennen frei gegeben. Sofort ergab sich an der Spitze ein harter Zweikampf zwischen dem Schweden Fredrik Lestrup und Milenko Vukovic. Doch in der fünften Runde krachte dieser in die Leitplanken, so dass erneut das Safety Car auf die Strecke musste. Lestrup klagte danach über Leistungsverlust und kam hinter Kai Jordan und Johannes Leidinger nur als Dritter ins Ziel.

Auch in der Division zwei blieb es bei widrigen Bedingungen spannend bis zur letzten Runde. Schließlich war es Ralf Glatzel, der mit seinem fünften Saisonsieg seine Führung in der Gesamtwertung weiter ausbauen konnte. Steve Kirsch kam im zehnten Rennen ebenfalls nicht problemlos über die 30 Rennminuten, aber, so gab er nachher ehrlich zu: „Am Ende kam mir die Safety-Car-Phase entgegen, da konnte ich wieder aufholen.“ So reichte es dann noch zum standesgemäßen Sieg Nr. 10 im zehnten Rennen.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: ADAC Procar

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